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Bildcollage von Pflanzenarten, deren Verbreitungsgebiet auf Europa beschränkt ist und die in mindestens einem europäischen Land bedroht sind. Bild: idiv.de

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Aussterberisiko von Pflanzenarten

Sieben bis neun Prozent aller in Europa vorkommenden Gefässpflanzenarten sind in ihrem weltweiten Fortbestand gefährdet. Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Leipzig. Die Arbeit soll helfen, das Gesamtgefährdungsrisiko von Pflanzenarten einzuschätzen und so die Grundlage internationaler Naturschutzaktivitäten zu unterstützen.

Wie gefährdet sind Tier- und Pflanzenarten in ihrem Fortbestand? Wie hoch ist das Risiko, dass sie womöglich aussterben? Die Antworten darauf fliessen in regionale, nationale und globale Gefährdungsbewertungen ein (Rote Listen). Auf der Grundlage dieser Listen entscheiden Gesetzgeber und Naturschutzorganisationen über konkrete Naturschutzaktivitäten. Problematisch ist jedoch laut einer Medienmitteilung des iDiv, dass zwar oft nationale Rote Listen vorliegen, diese aber nicht in globale Listen integriert wurden. So fehle in der globalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) für fast 90 Prozent aller bekannten Pflanzenarten eine Gefährdungsbewertung.

«Ein internationales Forschungsteam hat nun einen Teil dieser Datenlücke zum Aussterberisiko von Gefässpflanzenarten geschlossen», schreibt das iDiv.  Dabei sei festgestellt worden, dass sieben bis neun Prozent aller in Europa vorkommenden Gefässpflanzenarten in ihrem weltweiten Fortbestand gefährdet sind. Grund hierfür sei, dass sie ausschliesslich in bestimmten, begrenzten Gebieten in Europa vorkommen und in diesen vollständig gefährdet sind. Sieben bis neun Prozent entspricht etwa 1800 von den schätzungsweise 20'000 bis 25'000 bekannten europäischen Gefässpflanzenarten. Von diesen 1800 Arten sind 83 Prozent nicht in der IUCN-Liste aufgeführt. 

«Solche Datenlücken können fatal sein, denn sie führen zu Unsicherheiten bei der Prioritätensetzung internationaler Naturschutzpolitik», meint Hanna Holz, Studentin der Biologie an der Universität Halle und Erstautorin der Studie. Nit den Ergbnissen der Studie könne dazu beigetragen werden, das wichtigste Instrument internationaler Naturschutzpolitik in diesem Bereich zu aktualisieren und zu erweitern.

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