In Therwil im Baselland läuft seit 1978 der sogenannte DOK-Versuch - eine Zusammenarbeit der Agroscope und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL. Auf 96 Parzellen werden biologisch-dynamische, biologisch-organische und konventionelle Anbauformen verglichen. Innerhalb der siebenjährigen Fruchtfolgeperiode bauen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Silomais, Soja, Winterweizen, Kartoffeln und Kleegras an. Der grosse Wert des Versuchs liegt in seiner langen Dauer und aktuelle Zahlen zeigen spannende Tendenzen.
Laut einer aktuellen Mitteilung der Informationsstelle der Schweizer Landwirtschaft LID erreicht der biologische Anbau rund 85 % der Erträge des konventionellen Anbaus. Besonders gross sei der Unterschied bei Kartoffeln, die anfällig sind für Krankheiten und Schädlinge. Bei ihnen sei bis zu 42 % weniger Ertrag sichtbar. Den Grund führen die Wissenschaftler auf die schwächere Performance von Bio und nicht auf höhere Erträge bei konventionellem Anbau zurück. «Der DOK-Versuch zeigt, dass diese grössere Ertragsschwankung beim Bio sehr wahrscheinlich zum grössten Teil nicht durch die Düngung beeinflusst wird, sondern durch den Pflanzenschutz», zitiert die LID Jochen Mayer von Agroscope.
Umgekehrt beobachten die Wissenschaftler, dass auf biologischen Anbauflächen eine höhere Biodiversität in den Böden und auf den Feldern herrscht. Laut der LID seien mehr Beikräuter, Samen, Laufkäfer, Spinnen, Regenwürmer oder auch Nematoden in Anzahl und Diversität vorhanden und die mikrobielle Vielfalt sowie die Aktivität von Mykorrhiza im Boden nehme zu. Ausserdem stosse der biologische Anbau bis zu 63 % weniger Emissionen aus im Vergleich zur konventionellen Anbaumethode. Er speichere auch mehr Kohlenstoff im Boden und sei widerstandsfähiger bei Dürre. Auffällig sei auch, dass gerade die organisch gedüngten Versuchsparzellen höhere Erträge, aber auch eine grössere Biodiversität vorweisen. Der organische Dünger ist Mist oder Gülle aus der Tierhaltung.