Auf dem Gelände des Leibniz Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenforschung (IGZ) wurde die Anwendung des Urindüngers in Beeten und Hochbeeten getestet. Bild: Florian Schühle/IGZ

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Menschlicher Urin als Pestizid und Dünger

Die Agrarforschung bringt menschlichen Urin in den Fokus als natürliches Pestizid. Während sein Nutzen als Dünger längst bekannt ist, zeigen neue Studien, dass Urin auch Schädlinge wie Blattläuse, Thripse und Käfer wirksam abschrecken kann. Wissenschaftler in Niger fanden heraus, dass mit Urin behandelte Augenbohnen deutlich geringeren Schädlingsbefall aufwiesen und akzeptable Ernten erzielten.

Das «Spektrum der Wissenschaft» berichtete vor Kurzem über das im «American Journal of Plant Sciences» veröffentlichte Forschungsergebnis. Urin habe zwar nicht die gleiche Schädlingsreduktion wie synthetische Pestizide, dennoch würden «akzeptable Ernten» erzielt. Besonders in Entwicklungsländern eröffne diese Entdeckung nachhaltige und kostengünstige Perspektiven, da Urin nahezu überall verfügbar ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Pestiziden bringt er zudem ein geringeres ökologisches Risiko mit sich. Der intensive Geruch, der bei der notwendigen Vergärung entsteht, stellt jedoch eine Hürde dar – sowohl in der praktischen Anwendung als auch bei der gesellschaftlichen Akzeptanz. 

Um sicherzustellen, dass keine menschlichen Krankheitserreger auf die Pflanzen übertragen werden, muss der Urin ein bis zwei Monate in grossen Behältern in der Sonne vergären. Dabei entsteht ein sehr intensiver Geruch. Dieser unangenehme Geruch ist der grösste Nachteil beim Einsatz von Urin in der Doppelnutzung als Dünger und Pestizid. Er könnte jedoch der Hauptgrund für die pestizide Wirkung sein. Forschende vermuten, dass der Gestank Schädlinge wie Blattläuse, Thripse und Käfer abschreckt. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht vollständig bekannt.

In Deutschland verfolgt das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte gemeinsame Forschungsprojekt des Leibniz Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenforschung (IGZ) und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) bereits ein ähnliches Ziel: Im Rahmen eines innovativen Projekts wird Dünger aus sterilisiertem Urin an Gärtner verteilt, um Wirkung und Akzeptanz zu testen. Unterstützt wird dies durch eine Technologie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), die ursprünglich für den Weltraum entwickelt wurde.  
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«Baumstark in urbanen Lebensräumen» – Erste Schweizer Baumfachtagung
Eventzentrum, Gärtnerstrasse 18, Winterthur

Erste Schweizer Baumfachtagung konzipiert von der neu gegründeten «Schweizer Fachvereinigung für Baumkontrolleur*innen und Baumsachverständige» (SFBB). Die Tagung beleuchtet die Rolle von Bäumen in Städten und Gemeinden – insbesondere im Kontext des Klimawandels. Hochkarätige Referent*innen aus unterschiedlichen Disziplinen geben Einblick in die Wichtigkeit, Erhaltung und Sicherheit urbaner Bäume. In praxisnahen Workshops am Nachmittag wird das Wissen an konkreten Beispielen vertieft. Kosten: Fr. 250.–.
Organisation: Gärtnermeisterverband des Kantons Zürich in Partnerschaft mit dem Departement Technische Betriebe Stadtgrün Winterthur. Anmeldung Gärtnermeisterverband des Kantons Zürich via Bildungszentrum Gärtner 8330 Pfäffikon www.bzg.org

15.10.2025 08:00  –  17:00
Schweizer Baumtagung 2025
Casino de Montbenon, Lausanne

Die Stadt Lausanne veranstaltet in Zusammenarbeit mit der VSSG-Arbeitsgruppe «Bäume» der Vereinigung Schweizer Gartenbauämter und Stadtgärtnereien (VSSG) die Schweizer Baumtagung 2025 – Baumbestand, unterirdische Infrastruktur, Wurzeln und Klima. Preise der Tagung (inklusive Mahlzeiten): Mitglieder VSSG und BSB: Fr. 240.–, Studierende: Fr. 190.–, Nicht-Mitglieder: Fr. 290.–. Anmeldung (bis 15. Oktober 2025) an: Geschäftsstelle der VSSG, Stephanie Perrochet, info@vssg.ch

07.11.2025
Fachbewilligung zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln

Zweitägiger Praxiskurs in den Bereichen Sportanlagen, Umgebung von Wohn-, Gewerbe- und öffentlichen Bauten sowie Bahnanlagen zur Vorbereitung auf die Fachbewilligungsprüfung. Prüfung: 18. Dezember 2025. Kurskosten: Fr. 650.–, Prüfungsgebühr: Fr. 250..
Anmeldung drei Wochen vor Kursbeginn: ekoehler@sanu.ch

13.11.2025 00:01  –  14.11.2025 00:00

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