Forschende der Uni Zürich (UZH) und des Wasserforschungsinstitutes EAWAG haben in einer Synthesestudie, die «ihresgleichen sucht», so eine Medienmitteilung der UZH, erstmals Daten aus über 2100 Studien zusammengeführt. Darin wurde die Biodiversität an rund 50 000 vom Menschen beeinträchtigten mit 50'000 unbeeinträchtigten Standorten weltweit verglichen. Die umfassende Meta-Analyse, die im Fachmagazin «Nature» publiziert wurde, beleuchtet die Auswirkungen menschlicher Einflüsse auf die Biodiversität über verschiedene Ökosysteme, terrestrisch, aquatisch und maritim, sowie zahlreiche Organismengruppen hinweg. Bisher fehlte die Synthese, welche der menschlichen Aktivitäten für die Biodiversität schwerwiegend sind und ob die Effekte überall auf der Welt und für alle Organismengruppen anzutreffen sind, so eine Mitteilung der UZH.
Untersucht wurden fünf Hauptbedrohungen: Lebensraumveränderung, direkte Nutzung (z. B. Jagd, Fischerei), Klimawandel, Umweltverschmutzung und invasive Arten. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Rückgang der Artenvielfalt an beeinträchtigten Standorten, besonders bei Wirbeltieren wie Amphibien, Reptilien und Säugetieren. Mikroorganismen und Pilze reagierten am schnellsten auf Umweltveränderungen, so die Mitteilung.
Zudem zeigt laut der Mitteilung die Studie tiefgreifende Umstrukturierungen biologischer Gemeinschaften. Die Homogenisierung von Artengemeinschaften, also ihre zunehmende Ähnlichkeit über verschiedene Orte hinweg, fällt regional unterschiedlich aus.
Diese globale Analyse unterstreicht die weitreichenden Folgen menschlichen Handelns auf die Biodiversität und bietet eine wissenschaftliche Grundlage für gezielte Schutzmassnahmen. Sie ruft zu dringendem, differenziertem Handeln auf, um dem weltweiten Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken.