Das von Stadtgrün Winterthur geschaffene neue Bestattungskonzept sieht in der 3,2 ha grossen Waldfläche im Lindbergwald 200 Bäume für 1600 Aschebestattungen vor. Pro «Ruhebaum» sind acht Aschebeisetzungen vorgesehen. Grabschmuck und Namenstafeln sind nicht erlaubt.
Der Ruhewald ist auf einer Schadenfläche des Orkans «Lothar» vom 26. Dezember 1999 entstanden. Aus dem Bestand verschiedenster dort natürlich gewachsener Laubbaumarten wählten die Förster die stärksten Jungbäume aus. Die Ruhebäume werden nach forstlichen Kriterien gepflegt und konkurrenzierende Bäume gefällt. Im Sinne des schonenden Umgangs im «Ruhewald» kommen anstelle von Forstmaschinen Pferde zum Einsatz. Zudem ist im Zuge des Projektes eine ökologische Aufwertung vorgesehen: Totholz wird liegengelassen, Fliess- und Laichgewässer werden gefördert, Nistmöglichkeiten für Kleintiere geschaffen sowie der Waldsaum mit seltenen heimischen Baum-, Strauch- und Krautarten ergänzt.
In der geschützten Waldfläche sind waldfremde Anlagen und Bauten nicht erlaubt. Es gibt deshalb weder neue Wege, Wegweiser noch Beleuchtung im Ruhewald. Die bestehenden Waldstrassen sind für den Individualverkehr gesperrt.
Ein Band in der Farbe des jeweiligen Sektors und eine auf dem «Ruhebaum» aufgesprühte Nummer ermöglichen die Orientierung im Ruhewald. Auf einem Übersichtsplan am Tor zum Friedhof sind die Baumnummern pro Sektor aufgeführt. Einfache, ruhige Abdankungen im Ruhewald sind möglich.
Die Aschebeisetzungen werden im Grabkataster eingetragen. Stadtgrün Winterthur ist für die Dauer von 25 Jahre für die Pflege und den Erhalt der «Ruhebäume» verantwortlich. Diese Frist kann um jeweils zehn weitere Jahre verlängert werden. Die Miete für ein Waldgrab wird mit 1000 Franken veranschlagt und mit 400 Franken für die Verlängerung.

Das Band in der Farbe des jeweiligen Sektors und die am Ruhebaum aufgesprühte Nummer ermöglichen die Orientierung im Winterthurer Ruhewald. Bild: Stadtgrün Winterthur
Waldgräber im Winterthurer Ruhewald
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