Die Firma Bächler + Güttinger (Mitglied der B+G Schweiz AG) aus Kiesen konnte mit den Arbeiten im Wankdorfstadion nach dem Cupfinal Anfang Juni starten. Das auf Sportplatzbau spezialisierte Unternehmen brachte Erfahrungen aus dem Umbau des Kunstrasens von der Euro 2008 mit. Laut Mitteilung wurden rund 80 t Gummigranulat, rund 16 000 m2 Schutzvlies, 1600 t Sand, 1600 t Rasentragschicht und 8214 m2 Rollrasen im Stadion Wankdorf verbaut. Der Rollrasen stammt aus den Niederlanden. In der Schweiz sei derzeit kein Rollrasen lieferbar, der den hohen UEFA-Anforderungen genüge, wie die Berner Zeitung berichtete.
Bevor der neue Naturrasen im Stadion Wankdorf verlegt werden konnte, waren umfangreiche Vorarbeiten nötig. Zum Schutz des bestehenden Kunstrasens wurden 80 t Gummigranulat eingebracht und 16 000 m² Vlies darübergelegt – eine doppelte Abdeckung, die das Knicken der Kunstrasenhalme verhindert. Es folgten eine Drainageschicht aus 1600 t Sand sowie eine Tragschicht mit 1600 t speziellem Sandgemisch.
Erst danach konnte der Rollrasen verlegt werden. Die bis zu 20 m langen und schweren Rasenrollen sorgen allein durch ihr Gewicht für die nötige Stabilität. Wie Bächler + Güttinger in der Medienmitteilung schreibt, ist ein Anwachsen im engen Zeitplan nicht möglich. Ein Höhenunterschied von 15 cm zum Spielfeldrand wurde mit Keilen und Kunstrasen ausgeglichen, um ein makelloses Fernsehbild zu garantieren. Trotz der Erfahrung aus der EURO 2008 sei das Wetter ein Risikofaktor, wie Projektleiter Sgier erklärt.
Der YB-Kunstrasen kehrt im September zurück. Dann soll der Naturrasen aus dem Wankdorf den bestehenden, sanierungsbedürftigen Rasenbelag in der Sportanlage Brünnen ersetzen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Rasen, aufbauend auf der intakten Unterkonstruktion in der Sportanlage Brünnen, nach Ablauf der UEFA Women’s EURO 2025 effizient umgesiedelt werden kann. Dies sei ein ökologisch wie wirtschaftlich überzeugendes Vorgehen. Es wird im Vergleich zu den Kosten einer regulären Neuverlegung eines Naturrasens mit einer Einsparung von rund 25 Prozent gerechnet.