Artikel

Eine rund 130 m lange Pergola,

Eine rund 130 m lange Pergola, die nicht nur im Herbst beeindruckt, wenn sich die Jungfernrebe leuchtend rot verfärbt, führt vom Dorfzentrum zum Hotel.

Blick von der Sonnenterrase

Blick von der Sonnenterrase auf den Blumen-/Kräutergarten und die Kneippanlage.

Die Kneippanlage wurde vor

Die Kneippanlage wurde vor zehn Jahren erstellt. Das Rankgerüst ist zugleich Geländer für den Blumen-/Kräutergarten.

Schirmplatanen beschatten

Schirmplatanen beschatten den kleinen bekiesten Sitzplatz über dem Alpengarten.

  • Garten- und Landschaftsbau

Ruhe und Erholung im Hotelgarten Paxmontana

Ruhe und Erholung sowie wunderschöne Ausblicke in die Obwaldner Bergwelt bietet das Jugendstilhotel Paxmontana, Flüeli-Ranft. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet auch die Gartenanlage des Hotels mit einer Sonnenterrasse sowie einem Alpen- und Kräutergarten.

Das 1896 vom Hotelpionier Franz Hess Michel im Historismus erbaute Hotel erfuhr in seiner Geschichte nicht nur einen Namenswechsel von «Kurhaus Nünalphorn» zu «Jugendstil-Hotel Paxmontana», sondern immer auch Um- und Erweiterungsbauten. Die letzte Sanierung konnte an Weihnachten 2011 nach 18-monatigem Umbau abgeschlossen werden. Von dieser Totalsanierung waren auch die Umgebungs- und Gartengestaltung betroffen, geplant und ausgeführt von der Duka Gartenbau AG, Wilen. Geschäftsführer Hampi Durrer erläuterte auf einem Rundgang mit dergartenbau das Vorgehen sowie bautechnische und gestalterische Details des Projekts.

Würdevoller Empfang

Das Jugendstil-Hotel Paxmontana liegt auf einem Plateau in alpiner Umgebung, unweit von Sachseln und Sarnen, in der Gemeinde Flüeli-Ranft, dem Wohn- und Wirkensort des Schweizer Friedensheiligen Bruder Klaus. Die Idee der Einsiedelei von «Ruhe erfahren und Zeit für Meditation» betreffe nicht nur das Hotel (der Fernseher in den Gästezimmern ist ein Feldstecher), betonte Durrer, sondern sei auch in der Gartenanlage umgesetzt. Schon früh wurde ein Netz von Spazierwegen angelegt, das bereits im Rahmen einer Sanierung vor etwa zehn Jahren aufgewertet wurde. Eine dezente Beleuchtung ermöglicht auch einen abendlichen Rundgang.

Ein ganz besonderes Wegstück ist der Hotelzugang vom Dorfzentrum her: eine rund 130 m lange Pergola – bepflanzt mit Parthenocissus quinquefolia und Wisteria sinensis– selbst im Winter im laublosen Zustand ein beeindruckendes Bild. Laut Durrer ist das Grundgerüst nach wie vor das ursprüngliche, dem bei Sanierungsbedarf ein neuer Träger übergestülpt wird. Denn die Pflanzsubstanz ist zu wertvoll, um sie einfach zu ersetzen. Im Rahmen der letzten Hotelsanierung wurde die Pergola mit einer temporären Baupiste für den Baustellenverkehr «umfahren».

Vergrösserte Sonnenterrasse

Die Pergola führt direkt auf die Sonnenterrasse des Hotels. Geringe Aufbauhöhe, kaum Spielraum beim Gefälle und optimaler Dachhautschutz waren Faktoren, die Durrer veranlassten, als Deckbelag einen Gussasphalt, gemischt mit weissem Kies und abschliessend abgeschliffen, einzubauen. Der helle Belag wird bei Sonneneinstrahlung nicht zu heiss und das beigemischte Kies erscheint nach dem Schleifen terrazzoartig im schwarzen Belag. Dem Gussasphalt wurden zudem Zuschlagstoffe beigemischt, die diesen härter machen, so dass auch spitze Stuhlbeine nicht «versinken». Die Hülsen für die Sonnenschirme sind eingelassen. «Der reibungslose Restaurationsbetrieb, eine Forderung der Bauherrschaft, ist damit gewährleistet», erklärt Durrer.

Wohlfühloase Blumen-/ Kräutergarten

Der Blick über das Geländer zeigt Durrers Lieblingsort: den Blumen- und Kräutergarten. Dieser musste zwar zur Hälfte der Seminarterrasse weichen, bleibt aber nach wie vor das blühende Juwel der Hotelanlage. Angepflanzt werden u. a. Küchenkräuter und Schnittblumen für die Hotelküche bzw. die Tisch- und Zimmerdekoration im Hotel. Zugleich sind die blühenden Pflanzbeete ein attraktiver Blickfang für die Tagungsteilnehmer während den Seminarpausen. Eine Etage tiefer liegt die Kneippanlage, die bereits vor zehn Jahren erstellt wurde. Hier bietet sich neben einem Fussbad im kühlen Nass die Gelegenheit für eine Ruhepause in den bereitstehenden Korbstühlen.

Alpengarten und Platanendach

Einer von vielen Hinweisen für den sorgsamen Umgang mit der Vergangenheit ist der Alpengarten auf der Südwestseite des Hotels. Bereits um die Jahrhundertwende wurde dieser hier angelegt und vor zehn Jahren rekonstruiert. Noch heute ist er ein wertvolles blühendes Detail der Gesamtanlage.

Über dem Alpengarten lädt ein kleiner Sitzplatz zum Verweilen unter einem Schatten spendenden Platanendach ein. «Damit die Stühle und Tische auch wirklich gerade stehen, haben wir als Untergrund einen wasserdurchlässigen Saibro-Belag eingebaut und anschliessend mit Kies abgedeckt», erklärt Durrer.

Wenig Platz und wenig Zeit

Immer wieder weist Durrer in Gespräch mit dergartenbau auf die engen Platzverhältnisse und den knappen Zeitrahmen hin. Gleichzeitig mit den Abschlussarbeiten im Hotelinneren mussten auch die Umgebungsarbeiten vorangehen. «Ohne grosses Wetterglück wäre eine termingerechte Fertigstellung kaum möglich gewesen», betont Durrer.

Eng sind die Platzverhältnisse auch nach Baustellenabschluss bei den Parkplätzen auf der Westseite des Hotels. Sie mussten so angelegt werden, dass jederzeit die Feuerwehrfahrzeuge passieren können. Um dies zu ermöglichen, wurde eine alte Thujahecke, die sowieso den Ausblick einschränkte, entfernt und die Böschung etwas erweitert. Die Parkplätze als Nischen gestaltet lassen letztlich nur noch eine Position zu, das Auto abzustellen. Den Belag der Parkfelder bilden Betonverbundsteine, für die Randabschlüsse wurden Stahlbänder verwendet.

Schon seit Jahren begleitet die Duka Gartenbau AG den Hotelgärtner beim Unterhalt der Anlage. Jeweils im Frühjahr ist zusätzlich eine Equipe im Einsatz, um die Winterschäden zu beheben.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Fokusthema

Als Baumaterial mit einer uralten Tradition kann Lehm auch im Garten eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch ein guter Wetterschutz, um eine Erosion zu…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Wettbewerbe

Zum dritten Mal in Folge holten die Schweizer Landschaftsgärtner das begehrte Gold an den WorldSkills. Vom 10. bis 14. September 2024 kämpften Samuel…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Ausstellungen

Mustergültig, vorbildlich, vollkommen – so beschreibt das Lexikon den Begriff «ideal». Mit der fordernd-provokativen Vorgabe «Der ideale Garten» war…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule…

Weiterlesen

  • Nachhaltig konkret
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Die Wohnanlage «In den Bäumen» in Egg ZH wurde mit dem Innovationspreis der Sophie und Karl Binding Stiftung ausgezeichnet. Die nachhaltige…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Innovation 2021

Neben Minibaggern mit Standardheck haben sich Modelle mit Kurzheck oder sogar Nullheck etabliert. Völlig ersetzen werden sie die Standardbauweise aber…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Branche
  • Ausstellungen

Die Ausgabe zum 25-Jahre-Jubiläum der Giardina (11. bis 15. März 2026) in Zürich-Oerlikon steht unter dem Leitthema «Der Baum – Die Seele des…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche

Marion Huggel und Nicole Thomet übernehmen 34 Jahre nach der Gründung die Kobel Gartengestaltung AG von Gründer und Geschäftsführer Hansueli Kobel.

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau

Für die UEFA Women’s EURO 2025 wurde auf dem Kunstrasen im Stadion Wankdorf in Bern temporär ein Naturrasen erstellt. Die UEFA schreibt Naturrasen für…

Weiterlesen

  • Pflanzenverwendung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Zierpflanzen

Die Zierlauchgewächse Allium sind in den Schweizer Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften Pflanze des Jahres 2025 und sollten, so eine…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Produktion
  • Branche

Im EU-Projekt «Peatless» sollen torfreduzierte Substrate für Pilzanbau, Jungpflanzenanzucht und Zierpflanzenproduktion entwickelt werden. Mit dem…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Branche

Am 19. August 2025 findet in der Stadtgärtnerei ein Praxisanlass für Fachpersonen im Gartenbau statt. Im Fokus sind die praktische Umsetzung neuer…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Auf der diesjährigen RHS Chelsea Flower Show räumte der japanische Landschaftsarchitekt Kazuyuki Ishihara mit seinem Japanischen Teegarten gleich zwei…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Fachmessen

Mitte Mai fand die erfolgreiche Premiere der neuen Messe für Grünflächenunterhalt, Hartplatzpflege, Bodenbearbeitung, Hecken- und…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Branche
  • Pflanzenschutz

Nach dem Nachweis einer Japankäfer-Population im Sommer 2024 in Münchenstein und einzelnen Funden in Birsfelden, Rankhof und Hagnau bereiten die…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche
  • Ausstellungen
  • Veranstaltungs-Tipp

Noch bis zum 11. Mai, dem Muttertag, öffnet der berühmte Keukenhof im niederländischen Lisse seine Pforten – und begeistert auch 2025 wieder mit einem…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Auszeichnungen

Die Gartenverbände der verschiedenen Regionen und Bundesländer haben ihre Auswahl an Beet- und Balkonpflanzen für das Jahr veröffentlicht. Die…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Umwelt
  • Biodiversität

Pro Natura berichtet im Anschluss an den kürzlich veröffentlichten Waldbericht des BAFU über Naturschutzprojekte im Wald. Projekte wie «Aktion Spechte…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur

Bei «Wildnis» an weite Wälder in Kanada zu denken, ist sicher nicht verkehrt. Es geht jedoch auch näher. Die Stiftung Natur & Wirtschaft informiert…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün

Das Netzwerk Bodenseegärten feiert dieses Jahr mit dem Landschaftspark des Hotels Seegut Zeppelin und dem ehemalige Kloster St. Katharinental zwei…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

dergartenbau 17/2025

 

Zweites OHSymposium: Naturnahes Gärtnern für den Klimaschutz

Baumschulen: Studienreise in den Bundesstaat Oregon

Beruf Ranger/-in: Unterwegs im Auftrag der Natur

Gartenwerke: Inspiriert von der Lebendigkeit

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

160 Jahre Lorenz von Ehren: Symposium «Grün ist das neue Grau»
Baumschule Lorenz von Ehren, Maldfeldstraße 4, 21077 Hamburg

Die Baumschule Lorenz von Ehren feiert ihr 160-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Veranstaltungsprogramm vom 18. bis 20. September 2025 in Hamburg. Höhepunkt ist das Fachsymposium «Grün ist das neue Grau» am 18. September, bei dem hochkarätige Referenten aktuelle Fragen zur grünen Stadtentwicklung und Klimaanpassung diskutieren. Als Keynote-Speaker spricht Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif. Weitere Impulse kommen u. a. von Landschaftsarchitekt Martin Schmitz (Atelier Loidl), Prof. Dr. Jan Dieterle (Frankfurt UAS), Prof. Dr. Nadja Kabisch (Leibniz Universität Hannover) sowie Marco Schmidt (TU Berlin). Mit dabei sind auch Praxisexperten wie Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur) und Henning Breimann (Breimann & Cie.) Kostenbeitrag für das Symposium: 149 Euro.
Am 19. September gewährt die Von Ehren-Akademie praxisnahe Einblicke in ihre Fachseminare. Am 20. September lädt die Baumschule zum Tag der offenen Tür – mit Führungen, Maschinenvorführungen, Verkaufsständen und Street Food.
Programm und Anmeldung (bis 1. September 2025).

18.09.2025 09:00  –  21:00
Roots & Visions: Impulse für klimaresiliente Gärten der Zukunft

Symposium im Gartenatelier Domat/Ems: Fachvorträge, Diskussionen und Workshops zu nachhaltiger Gartengestaltung – von standortgerechten Pflanzkonzepten über bodenschonende Planung bis hin zur Rolle von Tieren und Menschen im Garten.
Tagungsgebühren (Inkl. Verpflegung) Fr. 160.–. Mitglieder GSS und Alumni Academy:: Fr. 130.–, Studierende und Lernende: Fr. 85.–.

19.09.2025 10:30  –  17:00
Bio-Zierpflanzen & -Kräuter, Nachhaltiger Gartenbau
​​​​​​​LVG Heidelberg, Diebsweg 2, Heidelberg

Fachveranstaltung mit Exkursion und Tagung. Am Dienstag, 30. September 2025 startet die Fachveranstaltung mit einer Betriebsbesichtigung bei Weilbrenner, gefolgt von einem weiteren Besuch beim DLR Rheinpfalz. Der zweite Veranstaltungstag widmet sich der Tagung. Themen sind u.a. «Wilde Stauden mit Mehrwert» (Susanne Spatz-Behmenburg), «Die Provence am Niederrhein» (Mareike van Adrichem), «Ganzheitliche Pflanzenstärkung über Kaltnebeltechnik» (Martin Schärtl) sowie «Bio-Stecklinge aus Portugal» (Mario Anderka). Neue Dünger auf dem Markt, das Projekt BioZierPVM und die Jungpflanzenkultur von Rosen sind Beiträge aus der Forschung. «Gemeinsam unterwegs in eine chemiefreie Zukunft» (Marcel Hoogland & Anke Philipp, Intratuin Nederland) sowie «Bio schmeckt einfach besser – LaBio’s einzigartige Vermarktungsstrategie» sind die abschliessenden Vorträge über Vermarktung.
Programm und Anmeldung (bis 22. September 2025): www.lvg-heidelberg.de

30.09.2025 13:00  –  01.10.2025 00:00

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen