Zehn Tage lang boten die Interpretationen der Meisterfloristinnen und –floristen einen sinnlichen und zuweilen überraschenden Zugang zur Geschichte des Schlosses und zu dessen ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern. «Die Besuchenden waren ab den floralen Inszenierungen überrascht und berührt», berichtet Marco Castellaneta, Direktor Museum Aargau, in einer Medienmitteilung zum Abschluss der gut besuchten Ausstellung. Dass diese grossen Anklang fand, belegen auch die ausgebuchten 38 Gruppenführungen mit jeweils einem Floristen und einer Historikerin.

Andreas Geissmanns florale Interpretation der Vorratskammer setzte sich mit dem immer noch aktuellen Thema Überfluss und Mangel auseinander. Hier das üppig mit Blumen und Gemüse gefüllte Füllhorn. Bilder: Adrian Ehrbar Photography

Claudia Morgenthaler interpretierte im Eckzimmer Freud und Leid des Schlosslebens. Das Leid ist symbolhaft dargestellt mit den rauen Oberflächen der Vasen und den dornigen Floralien, die Freude wiederum wird mit verschiedenen Rosenfamilien evoziert.

Die florale Interpretation von Evelyn Krebs bezog sich auf die Geschehnisse der Salis-Stube, die von Leben und Tod geprägt sind. Über die materielle Welt mit ihrem Wunsch nach Exotischem und Einzigartigen schwebt das Leichte und das Unfassbare, dargestellt in Form von hunderten von Pensée-Blüten.

Die Installation von Gianna Stefanini im Turmzimmer reflektierte den Barockgarten am anderen Ende des Schlosses.

Katrin Riedwyl veranschaulichte das Leben der Dienstmägde auf dem Schloss mit einer Wiese im Dienstmädchenzimmer, in der die Blumen in der Masse verschwinden. Gleichzeitig verkörpert die Wiese den verborgenen Traum der Dienstmägde von einer (fernen) «blumigen Zukunft».

Eine luxuriöse Komposition aus Blüten wie Curcuma, Vandaorchideen, Tulpen, arrangiert in ausserwählten Gefässen, befand sich im Salon des Schlosses. Eine Gestaltung von Myrta Frohofer und Philipp von Arx.

Jagd und Wild sowie Spiel genossen bei den Effingers auf Schloss Wildegg ein hohes Ansehen. Peter Schwitter nahm im Roten Estrich das Thema auf und erweitert es raumfüllend um eine neue Dimension.

Urs Iten spielt mit seiner Interpretation auf die Geschichten der unzähligen Gäste an, die das Gastzimmer auf Schloss Wildegg einst bewohnten. Adel verpflichtet – blaues Blut, blaue Blumen.
«Blumengeflüster» auf Schloss Wildegg war ein grosser Erfolg
Weitere Artikel zum Thema
Agenda
Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung
Novel Ecosystems – Wege zu einer neuen Staudenverwendung
Vortrag und Führung durch den Schaugarten. Was verstehen wir als gestaltende GärtnerInnen unter Natur? Die Entwicklung der Lebensbereiche und das CRS-Modell helfen uns, Pflanzengesellschaften zu verstehen, um daraus Konzepte abzuleiten. Doch auch hier stossen wir teilweise an Grenzen. Der Vortrag stellt Fragen zum Thema Natur in der Pflanzenverwendung und wie die Auseinandersetzung mit «Novel Ecosystems» eine logische Weiterentwicklung darstellen könnte. Unkostenbeitrag: Fr. 25.-/ Person. Anmeldung: bis 23. Mai (Anzahl Teilnehmer*innen beschränkt).
Weltkongress Dach- und Fassadenbegrünung Basel 2025
Kongress mit Dach- und Fassadenbegrünungsmesse/Trade Show für Kongressteilnehmer und sonstige Besucher und Exkursionsprogramm. n den zwei Tagen werden insgesamt über 60 Referierende aus 20 Ländern sprechen. Für den Blick in die Praxis sorgt ein breites Exkursionsprogramm. Veranstalter: ZHAW-Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen zusammen mit BirdLife Schweiz. Als Begleitung zur Fachtagung findet für alle Interessierten die «Grüne Gebäude-Woche Basel & Zürich» mit vielen Führungen und weiteren Veranstaltungen statt.
Detailprogramm und Anmeldung (bis 18. Mai 2025)
Kommentare und Antworten