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Geschwächte Baumgruppe (Rotbuchen aus dem 19. Jh.) im Park Sanssouci-Charlottenhof. Bild: M. Rohde, SPSG)

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Wissenschaft will Bäume in Sanssouci retten

Laut einer Medienmitteilung des Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) will ein Potsdamer Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die durch den Klimawandel gefährdeten Bäume in den historischen Anlagen von Sanssouci mit einem innovativen Ansatz  retten. Im Fokus stehen dabei Huminstoffe.

Lange Trockenzeiten mit Hitzerekorden im Sommer, ein Absinken des Grundwasserspiegels und der sandige Boden sorgen dafür, dass die Bäume  im Park Sanssouci-Charlottenhof zunehmend geschwächt werden und schliesslich absterben, zum Teil noch durch Schädlingsbefall beschleunigt. Experteninnen und Expetten erwarten gemäss Medienmitteilung, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, zumal Bewässerungswasser auch nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.

In einem Forschungsprojekt haben sich wissenschaftliche Einrichtungen des Landes Brandenburg, die Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und die Freie Universität zu Berlin zusammengeschlossen, um zu einer nachhaltigen Lösung zur Rettung der Bäume beizutragen. Die Idee ist es, durch Injektionen von stärkenden Huminstoffen in den Wurzelbereich angegriffener Bäume das Wasserbindevermögen zu steigern, das aktive Boden-Mikrobiom zu unterstützen und somit die Nährstoffaufnahme der Bäume zu verbessern. 

«Huminstoffe wirken als eine Art pflanzlicher Biostimulantien, die helfen, die Resilienz der Pflanzen gegenüber abiotischen und biotischen Stressoren zu verbessern», heisst es in der Meldung. Handelsübliche Huminstoffe würden bislang in einem technischen Verfahren durch chemische Extraktion aus Torf oder Braunkohle gewonnen. Eine deutlich nachhaltigere Lösung biete ein Verfahren zur beschleunigten Kompostierung bzw. Humifizierung, das am Max-Planck-Institut für Kolloid-und Grenzflächenforschung (MPIKG) entwickelt wurde. Mit Hilfe eines chemisch-thermischen Prozesses lasse sich mit hohem Wirkungsgrad unter nahezu vollständigem Erhalt des im Pflanzenmaterial gebundenen Kohlenstoffs aus Restbiomasse Huminstoffe gewinnen.

«Die Nutzung des Biomassekreislaufs trägt zum Klimaschutz bei und innovative Bodenverbesserungen dienen der Bewahrung wertvoller Bäume. Mit der wissenschaftlichen Begleitung werden unsere Parks zu Laboren modellhafter Klimaanpassungsstrategien», meint Prof. Dr. Michael Rohde, Leiter der Abteilung Gärten der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). 

 

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