In Städten mit einem Baumkronenanteil von mindestens 30 % leben deutlich mehr insektenfressende Vogelarten. Das legt eine Studie der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL nahe. Die Forschenden haben sich gefragt, ob insektenfressende Vögel helfen könnten, dass sich Schädlinge gar nicht erst in Städten und Wäldern etablieren. Dafür untersuchten sie jeweils drei Standorttypen: städtische Parks und Friedhöfe, Wohngebiete mit viel Grün sowie naturferne, verdichtete Stadtzentren. Dort erfassten und zählten sie die Vögel. Mit Raupenattrappen bestimmten die Forschenden zudem die Jagdaktivität der insektenfressenden Vögel.
In Gebieten mit einer höheren Baukronenbedeckung fanden die Forschenden eine höhere Vielfalt an insektenfressenden Vögeln, wie die Forschungsanstalt mitteilt. Dort zählten sie auch mehr Angriffe auf die künstlichen Raupen. Dies allerdings nur, wenn der Anteil an einheimischen Baumarten hoch war. Bei einem Baumbedeckungsgrad von mindestens 30 % erreichte die Zahl insektenfressender Vogelarten etwa 75 % des Waldniveaus, so das WSL weiter.
Aufgrund dieser Studienresultate empfehlen die Forschenden, Stadtgebiete rasch und gezielt zu begrünen und auf einheimische Bäume zu setzen, um ökologische Funktionen zu stärken, auch im Hinblick auf eingeschleppte gebietsfremde Baumschädlinge.