Das 13,5 Hektaren grosse, am Rande von Schinznach-Dorf gelegene Areal der ehemaligen Tongrube Eriwis wurde in ein mosaikreiches Natur‑ und Gesundheitsareal umgewandelt. Seltene Pflanzen, Wildbienen und ein barrierefreier Barfusspfad prägen heute das Landschaftsbild. «Wir wollten einen Ort schaffen, an dem die Biodiversität erblüht und die Menschen zur Ruhe kommen können», erklärt Mitbegründerin Elisabeth Dürig in der Medienmitteilung zur Preisverkündung.
Das Engagement von Landschaftsarchitekt Victor Condrau und Elisabeth Dürig reicht zurück bis ins Jahr 2006: «Damals entdeckten wir das ökologische Potenzial dieser Tongrube», berichtet Condrau. Mit der Gründung des Vereins und der späteren Übernahme der Fläche – gemeinsam mit BirdLife Aargau und unterstützt von Zivildienstleistenden sowie dem Jurapark und dem Kanton Aargau – entstand ein Leuchtturmprojekt im Umwelt‑ und Sozialbereich.
Die Naturwerkstatt bietet von Workshops mit Heilpflanzen über partizipative Pflegeeinsätze bis zu pädagogischen Führungen ein breites Spektrum an Aktivitäten. Der Naturraum wird dabei zum Erlebnisraum: Der neue Barfusspfad sowie Teiche und Heckenbereiche stimulieren Achtsamkeit und fördern das Wohlbefinden. Mit dem BindingPreis für Biodiversität würdigt die Jury «das Zusammenspiel von Artenvielfalt, Gesundheitsförderung und sozialer Partizipation», so die Preisverleihungskommission.
Anerkennungspreis für Quartiergarten Hard
Der mit 25 000 Franken dotierte Binding Anerkennungspreis 2025 geht an den Quartiergarten Hard in Zürich. Auf dem ehemaligen Familiengartenareal, das vor der Nachnutzung saniert wurde, ist in einem partizipativen Prozess ein urbaner Treffpunkt entstanden. Naturnahe Begrünung, Wildbienenbeete und ökologische Gartenpflege prägen den Garten. Zugleich dient er als sozialer Begegnungsraum – ein integratives Modell, das «Biodiversität unmittelbar erlebbar macht und das psychische wie physische Wohlbefinden fördert», so die Jury.
Die Preisträger zeigen, so die Medienmitteilung, wie eng Biodiversität, Gesundheit und Gemeinschaft verknüpft sind und im Alltag gelebt werden kann. Während Eriwis eher naturräumlich und gesundheitsorientiert agiert, setzt der Quartiergarten Hard auf Urbanität und Nachbarschaftsbindung. Beiden Projekten wird eine weitreichende Signalwirkung zugeschrieben.
Zur Auszeichnung
Der Binding Preis für Biodiversität ist mit insgesamt 125 000 Franken der höchstdotierte Schweizer Umweltschutzpreis. Seit der ersten Vergabe 2021 würdigt er jährlich herausragende Leistungen zum Schutz der biologischen Vielfalt – aktuell vor allem im Siedlungsraum. 2023 wurde erstmals ein Jahresthema definiert: 2025 lag der Fokus auf «Biodiversität und Gesundheit». Der Preis wird von der Sophie und Karl Binding Stiftung in Basel verliehen, die jährlich über drei Millionen Franken in Umwelt, Soziales und Kultur investiert, vergibt den Preis. Weitere Informationen
Zur Sophie und Karl Binding Stiftung
Die Stiftung mit Sitz in Basel fördert seit 1987 Umwelt‑, Sozial- und Kulturanliegen in der Schweiz. Von 1987 bis 2016 war sie Trägerin des Binding Waldpreises für vorbildliche Waldpflege. Heute richtet sich ihr Engagement breit in ökosozialen Bereichen aus. Jährlich investiert die Stiftung über drei Millionen Franken in Umwelt, Soziales und Kultur.