Gustav-Ammann-Park in Zürich

Gustav-Ammann-Park in Zürich Oerlikon: Bis ins Detail ausgearbeitetes Spiel mit Raumgliederung, Nutzungsorganisation, Weg- und Blickführung.

  • Garten- und Landschaftsbau

Gestalten ist auch Handwerk

Viele Praktiker stehen gestalterischen Argumenten oft kritisch oder sogar ablehnend gegenüber. Was zählt sind die Fakten. Doch es gibt neben dem Bauhandwerk auch ein Gestaltungshandwerk und nur eine optimale Verbindung beider Disziplinen führt zu guten Gärten.

Die gestalterischen Konsequenzen selbst von kleinen Eingriffen werden oft unterschätzt. Einige ganz gewöhnliche Zementplatten, die z. B. als Weg verwendet werden, können die Wahrnehmung und das Erleben eines Gartens komplett verändern. Der Verlauf setzt Anfangs- und Endpunkt, bestimmt Blickrichtungen und Erlebnisfolge. Er hält Nachbarn auf Distanz, führt an Besonderheiten, beispielsweise einem Wasserbecken, vorbei, kann überraschende Ein- und Ausblicke ermöglichen. Er lässt den Blick bei Richtungsänderungen über ein Staudenbeet schweifen und animiert dazu, in einem gestreckten Abschnitt ein Solitärgehölz in den Fokus zu nehmen, um gleichzeitig den Komposthaufen links liegen zu lassen. Einige neu gelegte Gartenplatten können überraschend tief in das Erleben und die Gestaltung eines Gartens eingreifen.

Rückzug auf Fakten

Viele Praktiker stehen gestalterischen Argumenten kritisch oder gar ablehnend gegenüber. In erster Linie zählen messbare Eigenschaften wie Preis, Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit. Ein Weg hat unterhaltsarm, rutschsicher, kinderwagen- und rollstuhlgängig zu sein und ohne Umwege von A nach B zu führen.

Dieser Rückzug auf Fakten und handfeste Argumente ist nicht weiter erstaunlich. Zu unübersichtlich und widersprüchlich sind die Vorbilder vermeintlich guter Gestaltung. Grossformatige Bildbände füllen in den Buchhandlungen ganze Regale. Meistens zeigen sie gefällig arrangierte und gut fotografierte Versatzstücke von Renaissance-, Zen- oder Bauerngärten. Typische Stilelemente mit hohem Wiedererkennungswert werden dabei beliebig kombiniert und als gut gestaltete Beispiele präsentiert. Themenhefte und Sonderbeilagen postulieren abwechselnd Kargheit oder Opulenz, Reduktion oder Vielfalt, beschwören Genius Loci, Qi, Sinnlichkeit, Echtheit oder Natürlichkeit als Voraussetzung einer guten Gestaltung. Als verlässliche Richtschnur für das eigene gestalterische Handeln taugen weder Bildband noch Themenheft.

Gestaltung ist nicht Geschmackssache Die Schlussfolgerung, dass Gestaltung Geschmacksache sei, ist naheliegend, aber nur ein Stück weit richtig. Neben der Vielfalt persönlicher Vorlieben wirken allgemein gültige Gestaltungsprinzipien. Verankert im Menschsein an sich oder vermittelt durch die gemeinsame kulturelle Prägung stellen sie Gestaltern gültige und wirkungsvolle Instrumente jenseits individueller Geschmacksempfindungen und kurzfristiger Modeströmungen zur Verfügung.

Gestalten ist Handwerk

Dieses Gestaltungshandwerk setzt ein solides Wissen über Raumbildung, Wegführung, Proportion, Rhythmus, Farbe und Form, Organisation und Kontrast ein. Es liefert nachvollziehbare Kriterien, wie Pflanzen, Erde, Steine, Beton, Holz und Wasser zu Orten voller Poesie und Atmosphäre komponiert werden können. So entstehen gebrauchstaugliche Gärten und Anlagen, in denen Nutzungen sinnvoll organisiert sind, wo Raumabfolgen überraschen, anregen oder Ruhe verströmen. Gebaut werden Wege, die das Wesen eines Ortes sichtbar machen, die führen und verführen, die einladen und locken, die präsentieren oder Geheimnisse bewahren. Hier findet man Orte, die in der prallen Mittagssonne brüten oder nur vom Abendlicht leicht gestreift werden, Sitzplätze, die im hellen oder dunkeln, ruhigen oder flirrenden Baumschatten liegen.

Ich wünsche mir, dass vermehrt Baupraktiker den Mut haben, ihre hemdsärmlige, gestaltungsferne Position aufzugeben und sich in das reiche Feld der Gestaltung vorwagen. Denn nur in der Verbindung von Bau- und Gestaltungshandwerk können die wirklich guten Gärten entstehen.

Kursangebote 2015

Intensivkurs Entwerfen und Darstellen von Gärten und Anlagen: 2. Februar bis 6. Februar 2015
Intensivkurs Perspektivzeichnen für Gartenprojekte: 9. Febraur bis 13. Febraur 2015
Kursleitung: Beide Kurse werden geleitet von Martin Keller, Landschaftsarchitekt HTL, Kursleiter Gartengestaltung Verein Gestalterische Weiterbildung Zürich.
Informationen: Weitere Angaben zu über Kursinhalten, Ort und Anmeldung unter www.dranbleiben.ch -> Intensivkurse.og

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Fokusthema

Als Baumaterial mit einer uralten Tradition kann Lehm auch im Garten eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch ein guter Wetterschutz, um eine Erosion zu…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Wettbewerbe

Zum dritten Mal in Folge holten die Schweizer Landschaftsgärtner das begehrte Gold an den WorldSkills. Vom 10. bis 14. September 2024 kämpften Samuel…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Ausstellungen

Mustergültig, vorbildlich, vollkommen – so beschreibt das Lexikon den Begriff «ideal». Mit der fordernd-provokativen Vorgabe «Der ideale Garten» war…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule…

Weiterlesen

  • Nachhaltig konkret
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Die Wohnanlage «In den Bäumen» in Egg ZH wurde mit dem Innovationspreis der Sophie und Karl Binding Stiftung ausgezeichnet. Die nachhaltige…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Innovation 2021

Neben Minibaggern mit Standardheck haben sich Modelle mit Kurzheck oder sogar Nullheck etabliert. Völlig ersetzen werden sie die Standardbauweise aber…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Auszeichnungen

Biotop hat beim Partnertreffen die besten Naturpool- und Schwimmteichprojekte ausgezeichnet: Vom «Felsengarten» als aussergewöhnlichstem Schwimmteich…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau

Mit zahlreichen Partnern, Förderern und Mitarbeitenden hat die Hochschule Osnabrück das neue Kompetenzzentrum Rasen (KORA) feierlich eröffnet. Auf…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Wettbewerbe
  • Aus- und Weiterbildung

Bei den SwissSkills in Bern hat das Team der Luzerner Landschaftsgärtner erneut seine Klasse unter Beweis gestellt. Elias Schöpfer und Silas…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Auszeichnungen
  • Wettbewerbe

Bei den SwissSkills in Bern hat das Team der Luzerner Landschaftsgärtner erneut seine Klasse unter Beweis gestellt. Elias Schöpfer und Silas…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Produktion
  • Branche

Der Preis des Deutschen Zentralverbands Gartenbau (ZVG) geht an zwei Firmen, deren technologische Entwicklung den Gartenbau nachhaltiger und…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Branche
  • Ausstellungen

Die Ausgabe zum 25-Jahre-Jubiläum der Giardina (11. bis 15. März 2026) in Zürich-Oerlikon steht unter dem Leitthema «Der Baum – Die Seele des…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche

Marion Huggel und Nicole Thomet übernehmen 34 Jahre nach der Gründung die Kobel Gartengestaltung AG von Gründer und Geschäftsführer Hansueli Kobel.

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau

Für die UEFA Women’s EURO 2025 wurde auf dem Kunstrasen im Stadion Wankdorf in Bern temporär ein Naturrasen erstellt. Die UEFA schreibt Naturrasen für…

Weiterlesen

  • Pflanzenverwendung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Zierpflanzen

Die Zierlauchgewächse Allium sind in den Schweizer Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften Pflanze des Jahres 2025 und sollten, so eine…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Produktion
  • Branche

Im EU-Projekt «Peatless» sollen torfreduzierte Substrate für Pilzanbau, Jungpflanzenanzucht und Zierpflanzenproduktion entwickelt werden. Mit dem…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Branche

Am 19. August 2025 findet in der Stadtgärtnerei ein Praxisanlass für Fachpersonen im Gartenbau statt. Im Fokus sind die praktische Umsetzung neuer…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Auf der diesjährigen RHS Chelsea Flower Show räumte der japanische Landschaftsarchitekt Kazuyuki Ishihara mit seinem Japanischen Teegarten gleich zwei…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Fachmessen

Mitte Mai fand die erfolgreiche Premiere der neuen Messe für Grünflächenunterhalt, Hartplatzpflege, Bodenbearbeitung, Hecken- und…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Branche
  • Pflanzenschutz

Nach dem Nachweis einer Japankäfer-Population im Sommer 2024 in Münchenstein und einzelnen Funden in Birsfelden, Rankhof und Hagnau bereiten die…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

dergartenbau 21/2025

Gibt es ein Geheimrezept gegen Trauermücken?

Von Terra Preta über Bodenpflege lernen

Baumsubstrate und Zukunftsbäume

Aushubmaterial: verwenden statt entsorgen 
 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

Bachelor Landschaftsarchitektur
Online

Informationsveranstaltung zum neuen Studiengang Bachelor of Arts Landschaftsarchitektur an der Berner Fachhochschule (BFH). Er bereitet künftige Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten darauf vor, urbane Räume ganzheitlich zu denken und kreative, nachhaltige Lösungen für Stadt, Natur und Gesellschaft zu entwickeln. Start: Herbstsemester 2026. Studiengangentwicklung: Daniel Baur, Professor für Landschaftsarchitektur und Städtebau. Anmeldung: bfh.ch, landschaftsarchitektur@bfh.ch.

27.11.2025 18:30  –  19:30
Urbane Ökosysteme 2025
ZHAW Wädenswil, Gebäude GA, Wädenswil

Am Freitag, 28. November 2025, lädt die ZHAW in Wädenswil zur Fachtagung Urbane Ökosysteme ein. Unter dem Titel «Wege zur Klimaanpassung in Städten und zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft» referieren und diskutieren Expertinnen und Experten aus Forschung, Verwaltung und Praxis konkrete Strategien für kühlere, grünere und lebensfreundlichere Stadtlandschaften. Beiträge u. a. von Christine Bräm (Grün Stadt Zürich), Prof. Dr. Stephan Pauleit (TUM), Nicolas A. Klöhn, Sachverständiger für Bäume, Berlin. und Maria Vassilakou (ehem. Vizebürgermeisterin Wien). Kosten: Fr. 250.–, Lernende und Studierende: Fr. 80.–. 
Anmeldung (bis 23.11.2025): zhaw.ch/urbane-oekosysteme.

28.11.2025 08:30  –  16:45

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen