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Frei stehende Leichtbautreppe aus feuerverzinktem Stahl.

Das Geländer der Stahltreppe wird weitergezogen auf die nächste Ebene. Der Zaun fasst die mittlere Garten­ebene beim Wohnhaus. Er wird von einer sanft modellierten Rasenfläche eingenommen. Die Aussicht in die Landschaft bleibt unverstellt.

Staudengarten in der Vertikalen.

Thymianwiese und Sitzplatz. Der Garten geht nahtlos in den Rebberg über. Mit einer Thymianwiese wurde eine harmonische Überleitung zur Kulturlandschaft geschaffen.

Auch die Winteransicht vermag zu überzeugen. Mit Raureif überzogen, kommen die klaren Konturen dieses Hang­gartens deutlich zum Vorschein.

Diese mobilen Stufen aus feuerverzinktem Eisen erleichtern den Unterhalt und bieten Sicherheit im steilen Terrain. Das ursprünglich von Lustenberger und Schelling entworfene Element wird von der Firma Neeser als einfacher und doppelter Böschungstritt angeboten.

Vorher :Vom Haus abfallendes Gelände mit starkem Gefälle. An den Rebberg angrenzender Hausgarten mit Böschung, die als Wiese begrünt und mit Bahnschwellen leicht terrassiert war. Der Bewirtschaftung der Böschung war aufgrund der Steilheit beschwerlich, die Nutzung eingeschränkt.

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Eingebettet in den Rebberg

Der Freipass, den die Planer bei diesem Projekt hatten, wurde belohnt. Der Kundenwunsch nach einem üppig begrünten Hanggarten, der sich nahtlos in die Kulturlandschaft und die Siedlung einfügt, wurde mit gestalterischer Exzellenz erfüllt. Innovative, für diesen Ort entworfene Gestaltungselemente kamen zum Zug.

Der Gewinn von nutzbarer ebener Fläche geht bei steilen Geländen meist mit dem Bau von Stützmauern einher. Die Hangsicherung bzw. Terrassierung mit harten Verbauungen war bei diesem Privatgarten an bevorzugter Lage im Zürcher Oberland von Anfang an ausgeschlossen. Von den Planern, Robin Lustenberger und Jan Schelling, war auf Wunsch der Kundin eine alternative Lösung gefragt. 

Der Garten wurde vor 30 Jahren mit dem Bau des Wohnhauses angelegt. Die Umgestaltung sollte den baulichen Veränderungen in der Umgebung Rechnung tragen, mehr Natürlichkeit bringen, Intimsphäre, Nutzungsvielfalt und bessere Aufenthaltsqualität bieten. Grosser Wert wurde auf die Einbindung in die Landschaft gelegt. Die Offenheit der Bauherrin ermöglichte es den Planern, ein Experiment einzugehen und den Steilhang mit einem englischen Staudengarten in der Vertikalen zu begrünen. Schelling lobt den Mut der Kundin. Direkt vor dem Haus wurden mehrstämmige Solitäre (Amelanchier) gepflanzt. Das schafft ein angenehmes Klima beim Sitzplatz. Das Aufschneiden der Gehölze im fertigen Garten prägt dabei den Charakter mit.

So behutsam wie der Garten in die Umgebung eingefügt wurde war auch der Umgang mit Bestehendem. Es gab kein Tabula rasa. Der Sitzplatzbelag z. B. wurde aufgenommen und an die neue Formensprache angepasst. Der Garten wird laufend weiterentwickelt. Jüngstes Projekt ist ein massgefertigtes Hochbeet. 

Staudengarten in der Vertikalen

Bauliches tritt visuell in den Hintergrund, die Bühne gehört den Stauden und Gehölzen in diesem Hanggarten. Weil eine Stützmauer nicht infrage kam, wird der Höhenunterschied von rund drei Metern zwischen der unteren und der mittleren Terrasse mit einer intensiv begrünten Steilböschung überwunden. Die Bauherrin ist Pflanzenliebhaberin und hat ein Faible für englische Staudenrabatten. Die Planer gingen ein Experiment ein und legten einen englischen Staudengarten mit grossen Tuffs in der Vertikalen an. Der Steilhang wurde mit dem erdbewehrten Stützsy­stem Sytec TerraMur 2 gesichert (Böschungsneigung 60°). Eine bautechnische Herausforderung waren die vielen Schrägen und Übergänge. Das ausgefeilte Bepflanzungskonzept sorgt für jahreszeitlich wechselnde Blühaspekte. Das Wagnis hat sich gelohnt. Jahre nach der Anlage ist diese Pflanzung am Südhang eine Augenweide. Ein weiteres Projekt dieser Art mit einer steilen Böschung ist in Planung. 

Über die Leichtbautreppe aus verzinktem Stahl gelangt man auf die Gartenebene vor dem Wohnhaus mit leicht modellierter Rasenfläche.

Thymianwiese und Sitzplatz

Der Garten geht nahtlos in den Rebberg über. Mit einer Thymianwiese wurde eine harmonische Überleitung zur Kulturlandschaft geschaffen. Der neue Sitzplatz mit Rundkiesbelag am Fuss des vertikalen Staudengartens und dem angrenzenden Rebberg wird mit massgefertigten Betonelementen gestützt. Sie dienen zugleich als Sitzelemente. Das Eigengewicht der Betonelemente reduziert sich durch die Aussparungen mit Styroporkernen.

Begrünte Stahltreppe

Für die frei stehende Leichtbautreppe aus feuerverzinktem Stahl liessen sich die Planer von der Treppenkonstruktion in der Masoala-Halle im Zoo Zürich inspirieren. Das hochwertige massive Geländer wurde auf der Oberkante der Steilböschung auf Armierungseisen aufgeschraubt. Diese werden in PE-Rohren auf die unterste Ebene gezogen und dort auf einer Stahlbetonplatte betoniert. Die Geländer sind mit Drahtgeflecht bespannt. Daran ranken sich Kletterpflanzen. 

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Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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09.01.2025  –  09.12.2025
Novel Ecosystems – Wege zu einer neuen Staudenverwendung
Gartenwerke GmbH, Eigen 23, 4952 Eriswil

Vortrag und Führung durch den Schaugarten. Was verstehen wir als gestaltende GärtnerInnen unter Natur? Die Entwicklung der Lebensbereiche und das CRS-Modell helfen uns, Pflanzengesellschaften zu verstehen, um daraus Konzepte abzuleiten. Doch auch hier stossen wir teilweise an Grenzen. Der Vortrag stellt Fragen zum Thema Natur in der Pflanzenverwendung und wie die Auseinandersetzung mit «Novel Ecosystems» eine logische Weiterentwicklung darstellen könnte. Unkostenbeitrag: Fr. 25.-/ Person. Anmeldung: bis 23. Mai (Anzahl Teilnehmer*innen beschränkt).

24.05.2025 10:00  –  12:00
Weltkongress Dach- und Fassadenbegrünung Basel 2025
historisches Kollegiengebäude an der Universität Basel, Petersgraben 50

Kongress mit Dach- und Fassadenbegrünungsmesse/Trade Show für Kongressteilnehmer und sonstige Besucher und Exkursionsprogramm. n den zwei Tagen werden insgesamt über 60 Referierende aus 20 Ländern sprechen. Für den Blick in die Praxis sorgt ein breites Exkursionsprogramm. Veranstalter: ZHAW-Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen zusammen mit BirdLife Schweiz. Als Begleitung zur Fachtagung findet für alle Interessierten die «Grüne Gebäude-Woche Basel & Zürich» mit vielen Führungen und weiteren Veranstaltungen statt.
Detailprogramm und Anmeldung (bis 18. Mai 2025)

05.06.2025  –  06.06.2025

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