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Lebhafter Austausch unter

Lebhafter Austausch unter Studierenden, Ehemaligen, Partnerinnen und Partnern des IUNR.

Anschauliche Einblicke in

Anschauliche Einblicke in die Praxis des IUNR.

  • Garten- und Landschaftsbau

Zehn-Jahre-Jubiläum am ZHAW-Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen

IUNR – das ist keine Uno-Organisation, sondern «unser fachgrünes» Institut an der Fachhochschule am Standort Wädenswil. «Pflanzen als therapeutische Mittel», «Windstrom aus der Stadt Zürich», «iGräser» oder «Wildschwein und Landwirtschaft» – so breit gefächert waren die knapp 30 Vorträge, die in drei parallelen Vortragsreihen an der Jubiläums-Veranstaltung zum Zehn-Jahre-Jubiläum des IUNR angeboten wurden.


Das Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) der ZHAW hat sich, unter der Leitung von Prof. Jean-Bernard Bächtiger, aus der Fachabteilung Obst-, Wein- und Gartenbau der einstigen Ingenieurschule Wädenswil entwickelt. Es ist zu einem der führenden Anbieter für Ausbildung und bedeutenden Partner für praxisorientierte Forschung in der Schweiz geworden. Im Rahmen des Dekaden-Jubiläums gewährte das IUNR Einblicke in seine vielfältigen Arbeitsfelder. Bächtiger nutzte die Begrüssung nicht nur für einen Rückblick auf sehr bewegte zehn Jahre sowie den Dank an Personen in- und ausserhalb der Fachhochschule, sondern auch für Ausblicke. «Haben wir eine Ahnung, was wir in 20 Jahren brauchen?», meinte der Institutsleiter mit Blick auf die laufende Neubauplanung für das Jahr 2030. «Wer hätte vor zehn Jahren eine Prognose gewagt, wo das IUNR heute steht, und vor allem, wie es zusammengesetzt ist. Wenn wir die Entwicklung der Lehre betrachten, wie viel Kontaktlektionen werden 2013 noch angeboten? Welchen Anteil wird das E-Learning haben?», fragte der Gastgeber.

Im Rahmen des Dekaden-Jubiläums gewährte das IUNR Einblick in seine vielfältigen Arbeitsfelder. Nebst Referaten, Diskussionen und Workshops boten Präsentationen der neusten Forschungsergeb­nisse Gelegenheit zum Know-how-Transfer und Ideenaustausch.

Bächtiger nutzte die Begrüssung nicht nur für einen Rückblick auf sehr bewegte zehn Jahre sowie den Dank an Personen in- und ausserhalb der Fachhochschule, sondern auch für Ausblicke. «Haben wir eine Ahnung, was wir in 20 Jahren brauchen?», meinte der Institutsleiter mit Blick auf die laufende Neubauplanung für das Jahr 2030. «Wer hätte vor zehn Jahren eine Prognose gewagt, wo das IUNR heute steht, und vor allem, wie es zusammengesetzt ist. Wenn wir die Entwicklung der Lehre betrachten, wie viel Kontaktlektionen werden 2013 noch angeboten? Welchen Anteil wird das E-Learning haben?», fragte der Gastgeber

Urbane Grünräume heute

Um die Bedeutung verdichteter Grünräume im urbanen Umfeld zu unterstreichen, zitierte Petra Hagen Hodgson, Leiterin Forschungsbereich Urbane Grünräume, zu den Beginn ihres Referates Max Frisch: «Das unselige Durcheinander, halb verstädtertes Dorf, halb dörfliche Stadt». Am Beispiel «Schwamendinger Dreieck» zeigte sie auf, wie dabei vorgegangen wurde mit Ersatzneubauten, verdichteter Nutzung der grünen Freiräume und Bewohnerbeteiligung. Basis für die Entwürfe war eine Bewohnerbefragung.Den Bewohnenden fehlten gemäss Befragung z.B. Farben und Blumen in ihrer Siedlung. Die Lösung waren ökologisch wie ökonomisch attraktive Unterpflanzungen.

Mit dem Projekt «Bodan 44+» arbeitet das Institut aktuell am Thema «Grünraum für die zweite Lebenshälfte». Das Projekt widmet sich dem gemeinsamen Wohnen von Menschen, die in ihrem zweiten Lebensabschnitt ihre Wohnsituation nachbarschaftlich und kooperativ gestalten möchten. Dabei stellt sich die Frage, wie die gemeinschaftliche Gartennutzung organisiert werden soll.

Wie ernähren wir uns nachhaltig?

Unsere Ernährung ist zu einem Dritel für die in Europa verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Judith Ellens von der Organisation eaternity wies darauf hin, dass der Umstieg auf vegetarische Ernährung wesentlich effizienter ist als die Anschaffung eines Hybridfahrzeuges. Sie rechnete vor, dass in der Schweiz eine Million Tonnen CO2 eingespart werden könnte, wenn wir jeden zweiten Tag ein klimafreundliches Menu wählen würden. Die entscheidenden Faktoren sind:

  • Produktewahl: pflanzlich statt tierisch
  • Saisonalität: keine Transportwege mit dem Flugzeug, keine Gewächshauskultur, kurze Lagerung
  • Regionalität: frische regionale Produkte anstelle von Tiefkühlprodukten
  • Gesundheitsfördernde Nutzung und Gestaltung von Grünflächen mit Fokus Pflanzen als therapeutische Mittel

Den Werdegang des KTI-Forschungsprojektes RehaClinic Zurzach stellte Prof. Renata Schneiter der Forschungsgruppe Grün und Gesundheit vor. Ziele waren die Entwicklung der Gartentherapie im Bereich der stationären Rehabilitation, Etablierung der Gartentherapie bei der RehaClinic Zurzach sowie die Überprüfung der Wirksamkeit und Evaluation der Gartentherapie bei Schmerzpatienten. Zur Verfügung stand ein 4 000 m² grosses Areal. Die Referentin betonte, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen für die Entwicklung des gesamten Projektes. Dies umfasst nicht nur das Bauprojekt, sondern vor allem auch die Entwicklung der Therapierenden, der Institution sowie der Bedürfnisabklärung. Aus der Bedürfnisabklärung entstehen Module. Bei der Pflanzenwahl spielt die Pflegbarkeit eine wesentliche Rolle. Zudem ist Abwechslung zwischen Gewohntem und Ungewohntem gefragt. Parallel zum Gartenprojekt wurden Therapien entwickelt. Weil die Patienten ca. vier Wochen in der Reha bleiben, sind Kulturen mit kurzer Kulturzeit zu wählen. Laut Schneiter wird zwingend eine gärtnerische Fachperson benötigt.

Low-input Landwirtschaft

Einen spannenden Einblick in die wissenschaftliche Forschung gewährte Prof. Achim Walter von der ETH Zürich. Seine Forschung zielt darauf ab, mit möglichst wenig Mitteln und ressourcenschonend einen höheren Ertrag zu erzielen. Das ist doch einmal eine ganz andere Stossrichtung als das «nur mehr ist besser». Im Vordergrund stehen die geringeren Einträge von Wasser, Dünger, Herbiziden und Schädlingsbekämpfungsmittel. Es geht um eine genaue Quantifizierung der Wachstumsprozesse. Um die Nährstoff- und Wassernutzungs-Effizienz zu beobachten, wurden Kulturen rund um die Uhr gefilmt - mit dem Ergebnis, dass ganz verschiedene Wachstumsgeschwindigkeiten festgestellt werden konnten.

Grossflächige Biolandwirtschaft – ist das möglich?

Die Antwort lautet «ja natürlich», so der Referent Walter Koch, der beim Gemüsebauer Rathgeb-Bio angestellt ist. Rathgeb vertreibt ein Vollsortiment, baut auf 300 ha Freiland 30 eigene Kulturen an, plus 20 Kulturen unter 9 ha Hochglas und kauft ein Drittel des Sortimentes bei 80 Betrieben dazu. Mit dem Einstieg der Grossverteiler erfuhr der Biomarkt eine starke Förderung. Die Grossverteiler haben aber die Bündelung der Ware an die Produktion zurückdelegiert.

Kontroverse Diskussion zum Thema «Lokales Produkt – Luxus oder Notwendigkeit?»

Der Anlass fand seinen Höhepunkt in der abendlichen Podiumsrunde zum Thema «Lokales Produkt – Luxus oder Notwendigkeit?» Der Leiter des ZHAW-Instituts für Lebensmittel- und Getränkeinnovation, Prof. Michael Kleinert, fasste seine Erkenntnisse der Diskussion folgendermassen zu­sammen: «Nebst den Fakten der Forschung hängen viele Entscheidungen von persönlichen Motiven ab, vom Vertrauen in Personen oder in Labels. Dieses Vertrauen müssen wir immer wieder neu entdecken und schärfen.»

Breitgefächerter Studiengang Urbaner Gartenbau

Im Rahmen des Bachelor-Studiums haben Studierende die Möglichkeit, sich im Bereich Urbaner Gartenbau zu spezialisieren. Florian Brack gab in seiner Funktion als Studienberater einen kurzen Überblick: Der Bereich Urbaner Gartenbau umfasst die Themen Freiraummangement, Pflanzenverwendung sowie Stadtökologie. In der «Pflanzenverwendung» z.B. werden Themen wie standortgerechte Pflanzenwahl, Pflanzplanung, Dachbegrünung und gesundheitsförderde Pflanzenkonzepte angeboten. Derezit sind in Wädenswil 35 Master in Ausbildung, zwölf Absolventen haben bislang ein Masterdiplom erzielt. In Wädenswil können sich die Studierenden ihre Themen aus einem breiten Angebot zusammenstellen. Nur im 1. Semester bilden die Pflichtvorlesungen einen Schwerpunkt. Die drei Semester stehen unter den Titeln: Initiation, Implementierung und Evaluation. Allgemeine und theoretische Grundlagen werden im Verbund mit anderen Hochschulen an verschiednen Standorten angeboten.

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