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Das neue Betriebsgebäude

Das neue Betriebsgebäude der Anderegg Baumschulen AG.

Am Neubau haben viele Personen

Am Neubau haben viele Personen mitgedacht.

Blick vom Neubau auf einen

Blick vom Neubau auf einen Teilbereich der Formgehölze-Produktionsfläche im Freiland.

Professionell ausgestattete

Professionell ausgestattete Werkstatt für das Warten von Maschinen und Geräten.

  • Produktion

Wichtiger Entwicklungsschritt mit neuem Betriebsgebäude

In trendfarbigem Anthrazit präsentiert sich das neue Betriebsgebäude der Anderegg Baumschulen AG in Langenthal. Der bis 9,5 m hohe Zweckbau wirkt elegant und zurückhaltend. Er strahlt Modernität und Kompetenz aus, was durchaus der Absicht des Bauherrn und dem Auftritt des Unternehmens entspricht. Die neue Infrastruktur bietet Vorteile für Kundschaft und Mitarbeitende. Zudem konnten die betriebsinternen Abläufe vereinfacht werden.

«Sehr nahe am Optimum», so beschreibt Urs Anderegg das Ergebnis des zehnjährigen Planungsprozesses. In mehreren Etappen und mit längeren zeitlichen Unterbrüchen wurde das Pflichtenheft für das neue Betriebsgebäude entwickelt. Die Umsetzung der Ideen erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Gerold Dietrich, Lotzwil, das viel Erfahrung im Bau von Industriehallen hat. Ende Oktober 2010 wurde mit den Bauarbeiten gestartet, Anfang Juli dieses Jahres waren sie abgeschlossen.Gründe für einen Neubau gab es viele. Am Anfang stand der Bedarf nach einer besseren Infrastruktur, nach effizienteren Betriebsabläufen, mehr Hallen und einem grösseren Arbeitsraum. Das Lager und die Büros waren zu klein geworden, die Provisorien (u.a. 18 Jahre in Containern) genügten längst nicht mehr. Auch entsprachen die Sozialräume kaum den Anforderungen an angenehme, zeitgemässe Arbeitsplätze. Sie standen zudem in keinem Verhältnis zur aktuellen Betriebsgrösse mit 20 Mitarbeitenden (siehe Kasten). Denn seit der Übernahme des Betriebes durch die dritte Generation im Jahr 1994 haben Urs und Andreas Anderegg die Solitärbaumschule gezielt weiterentwickelt und vergrössert. Unter anderem forcierten die beiden Brüder mit Erfolg die Produktion von Formgehölzen. Urs Anderegg, der die Firma seit zwei Jahren allein führt, hat die Unternehmensstrategie 2009 überarbeitet und den Gesamtauftritt im vergangenen Jahr angepasst (umgestaltetes Logo). Sein erklärtes Ziel für die Baumschule sind ein qualitatives Wachstum, der Ausbau der Dienstleistungen und die Festigung ihrer führenden Stellung im Solitär- und Formgehölzebereich. Die Konsequenzen daraus liess er ins Neubauprojekt einfliessen.

Bessere Bedingungen auch für die Kundschaft

«Wir wollen unseren Kundengruppen einen Empfang und ein Umfeld bieten, das zu Form- und Solitärgehölzen in hochwertiger Qualität passt», erklärt Anderegg. Im neuen Betriebsgebäude sind – anders als bisher – Verkauf und Versand – entflochten. Südlich des Baus liegen die Kundenparkplätze mit Zugang zum Verkaufsbüro, wo Besprechungsmöglichkeiten in ruhiger Atmosphäre bestehen (inkl. Kinderspielecke, Kaffeekochnische, Kunden-WC). Auf der Nordseite des Gebäudes sind die Aus- und Zulieferung angesiedelt. Hier erfolgt auch die Versandaufbereitung. «Schluss mit der hinderlichen Vermischung», freut sich Anderegg, «das hat uns zum Ende fast am meisten gestört.» Zwei Klingeln mit je einem anderen Klang lassen die Mitarbeitenden sofort erkennen, ob Kund­innen oder Abholer/Lieferanten eingetroffen sind.Das neue Betriebsgebäude schliesst an den bestehenden alten Holzschopf an, der zum Werkzeug- und Kleingerätedepot umgenutzt wird. Personen können durch Türen zwischen Neu- und Altbau zirkulieren; mit Material ist der Aussenweg unter dem Vordach zu wählen. Der Neubau gliedert sich in eine ca. 300m² grosse, teils zweigeschossige Arbeits- und Lagerhalle in Holzbauweise und einen Büroteil als Betonbau. Die neue, überaus helle Halle hat eine seitliche Bühne und zwei grosse Tore. Sie ist das Zentrum der Baumschule. «Wir sind da­mit wetterunabhängiger geworden», erklärt Anderegg. Bei schlechtem Wetter können – genügend Arbeitsvorrat vorausgesetzt – alle Arbeitskräfte drinnen arbeiten. Dies wird vor allem im Spätherbst und Winter der Fall sein, wenn Gehölze umgetopft werden.

Vielseitig nutzbare Krananlage

Dank einer Krananlage ist das Umtopfen von bis zu 6m grossen Exemplaren möglich. Eine seitlich mit Polycarbonatplatten eingedeckte, 2,5 m hohe Attika lässt viel Licht von oben einfallen und erweitert die Hallenhöhe im Kranbereich auf insgesamt 9m. Mit dem Kran wird auch das rund 120 m² grosse Lager auf der Bühne (Gurten- und Bindematerial, Ballierware usw.) bewirtschaftet, sodass auf den Einbau eines teuren Warenliftes verzichtet werden konnte. Überdies ermöglicht eine Revisionsgrube im befahrbaren Bodenbereich des Krans das Warten der Maschinen von unten – alles in allem eine wohl durchdachte Lösung. Mittels Deckenstrahler sollte die Halle auf maxi- mal 14°C beheizt werden können. Anderegg setzt auf Strahlungswärme, weil er die Alternative – das sind Heizlüfter – wegen der Staubentwicklung als weniger geeignet beurteilt. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe.

Zweigeschossiger Bürotrakt mit Werkstatt

Der in kalten Jahreszeiten wärmer beheizte zweigeschossige Bürotrakt hat zur Halle hin eine Aussenisolation. Sein als Lichthof konzipiertes Treppenhaus bringt ebenfalls viel Licht ins Gebäude. Im 400m² grossen Büroteil des Neubaus sind das Versandbüro, das Verkaufsbüro, die Sozialräume (Garderobe, WC, Trocknungsraum, Aufenthaltsraum), die Geschäftsbüros, ein grosses Besprechungszimmer und das Archiv zu finden. Zudem hat es eine professionell ausgestattete, abschliessbare Werkstatt zur Wartung von Geräten und Maschinen, die von der Halle aus betreten wird. In der Nähe, vor dem Gebäude, liegt die neue firmeneigene Tankstelle – auch sie eines der Puzzleteilchen, das dem Betrieb Effizienzvorteile ermöglichen soll.«Wir haben Wert darauf gelegt, die Raumnutzung – beispielsweise mit flexiblen Trennwänden – offen zu halten», erläutert Anderegg einen anderen Aspekt des Neubaus, «sodass kurz- oder langfristig Anpassungen an veränderte Situationen möglich sind.» Als Materialien für das neue Gebäude wurden hauptsächlich Holz, Glas, Metall und zur Eindeckung grossflächige Sandwichplatten gewählt. Die Sandwichplatten sind laut Anderegg «günstig, aber nicht billig». Neben Zweckmässigkeit waren dem Unternehmer auch Verhältnismässigkeit und finanzielle Aspekte wichtig.

Zum Unternehmen

• Adresse: Anderegg Baumschulen AG, Lotzwilfeldweg 24A, Langenthal, www.anderegg-baumschulen.ch• Geschäftsführer: Urs Anderegg• Fläche: 34ha, davon 1,4ha Containeranlage• Kulturen: Koniferen mit Schwerpunkt bei Picea (45 Arten und Sorten), Pinus (55 Arten und Sorten), Taxus (27 Arten und Sorten); Solitärpflanzen (Laubgehölze), Alleebäume, Moorbeetpflanzen, Schlinger, Heckenpflanzen bis 5m; Nadel- und Laub-Formgehölze (über 1,5ha)• Arbeitskräfte: 1 Meister, 1 Kauffrau/Baumschulistin, 1 Obergärtner, 1 Baumschulistin, 3 Baumschulisten, 9 Angelernte (davon 8 aus Portugal), 1 Mechaniker, je 1 Lernender im 1., 2. und 3. Lehrjahr• Absatz: GaLaBau-Betriebe (74%), Privatverkauf (20%, mit steigender Tendenz), Baumschulen 6%

Schwacher Euro – ein Grund zur Sorge

Welche Auswirkungen hat die Euroschwäche auf Baumschulen mit hohem Anteil Eigenproduktion, wie das bei der Firma Anderegg der Fall ist? «Der Eurokurs macht uns schon Sorgen, vor allem die Heftigkeit der Abschwächung gegenüber dem Franken», sagte Urs Anderegg zu dergartenbau, als der Euro Anfang August seinen bislang tiefsten Wert erreicht hatte. Ausländische Mitbewerber könnten nun günstiger in die Schweiz liefern, meinte Anderegg. Allerdings seien die Produkte im Bereich der Form- und Solitärgehölze nicht einfach austauschbar. Es zähle daher nicht einzig der Preis. «Das sind Individuen, die muss man gesehen haben. Bei uns kann der GaLaBauer mit seinem Kunden ebenso wie der Privatkunde aus dem Vollen schöpfen.» Text: crs.

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