Schulthess Gartenpreis 2015

Schulthess Gartenpreis 2015 des Schweizer Heimatschutzes für gemeinsam genutzte Pflanzgärten der Stadt Lausanne: Plantage Harpe (Foto: Schweizer Heimatschutz)

  • Diverses
  • Stadtgrün

Schulthess Gartenpreis 2015 für gemeinsam genutzte Pflanzgärten der Stadt Lausanne

In den Städten hält der Wunsch nach selbst gezogenem Gemüse und gärtnerischen Experimenten an. Wie «Urban Gardening» funktioniert und einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, zeigt die Stadt Lausanne seit 1996 vorbildlich. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2015 das langfristige Engagement für die «Plantages», das die Teilhabe an Gärten und die Verantwortung für das Grün fördert.

Seit 1996 fördert die Stadt Lausanne das Konzept der «Plantages», das im städtischen Raum gemeinschaftlich genutzte Kleingärten zur Erholung und zur Nachbarschaftsarbeit schafft. Das Resultat dieses langfristigen Engagements sind aktuell 11 beliebte, aktiv genutzte nachbarschaftliche Pflanzgärten mit gut 300 verpachteten Parzellen.
Pragmatisch und bürgernah, aber zugleich mit lenkender Hand, aktivierte die Stadt Lausanne nach und nach schlecht genutzte Areale im urbanen Umfeld – nicht bebaubare Zwischenräume, Teile eines historischen Gartens oder ungenutzte Freiflächen von Grosssiedlungen.
Durch eine beständige Betreuung sowie die Verpflichtung auf verbindliche Spielregeln wird mehrheitlich nach den Regeln des der biologischen Anbaus gegärtnert. Ebenso fehlen typische Merkmale von Familiengärten wie Grills, private Sitzplätze oder Gartenhäuschen. Im Zentrum stehen in allen "Plantages" das Aufziehen und die Pflege von Gemüse und Blumen für die Selbstversorgung. Nur wer in Gehdistanz wohnt, kann sich um ein Grundstück bewerben.

Die gemeinschaftliche Landnutzung vor Ort
Die «Plantage du Désert» steht sinnbildlich für das Vorgehen in Lausanne. Ein barocker Gemüsegarten, der einst zur Versorgung eines Landgutes diente, war durch eine relativ grobe Bebauung beschnitten und als Gartendenkmal beeinträchtigt worden.
Mit der Umnutzung in eine «Plantage» konnte 1999 die ursprüngliche Funktion des Hausgartens wieder verwirklicht werden. Im Gegensatz zu früher dient der Garten heute nicht mehr einem einzelnen Eigentümer, sondern über 60 Pächterinnen und Pächtern aus der Nachbarschaft.
Die 2013 eröffnete «Plantage du Cerisier» zeigt beispielhaft das Neben- und Miteinander von unterschiedlichen Wünschen an ein bescheidenes Gartenfeld inmitten einer dichten Bebauung.
Wie in allen «Plantages» steht der Eingang jederzeit für jedermann offen. Ob Pflanzgärtner oder nicht: die Bevölkerung ist eingeladen, das Restgrundstück zu nutzen. Die Pächter ziehen Tomaten, Kartoffeln oder Blumen, und die Nachbarschaft kann sich auf bereitgestellten Bänken dem urbanen Leben ein Stück weit entziehen. Dazu gesellen sich Hochbeete, die sich auch vom Rollstuhl aus bewirtschaften lassen.

Keine Patentrezepte, aber eine langfristige Planung
Jede «Plantage» ist einzigartig in ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Funktion und in der Art der Nutzung. So erschloss die «Plantage Bourdonnette» ein Stück Land zwischen Autobahn und Grosssiedlung und leistet einen Beitrag an die Integration von Migrantinnen und Migranten. Mit der «Plantage Florency» konnte in einem Gebiet mit mangelnder Grünraumversorgung ein schmaler, kaum bebaubarer Streifen Land aktiviert und damit für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden.
Die Stadt Lausanne will das erfolgreiche Konzept der «Plantages» weiterführen. Eine entsprechende Planung zeigt auf, wo Bedürfnisse nach Pflanzgärten bestehen und wo das entsprechende Potential vorhanden ist. Damit sind die Weichen gestellt. Die konkrete Umsetzung der Pläne entsteht letztlich aber nur in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und den Grundeigentümern.

  • Branche
  • Diverses

Im Rahmen eines Projektes in den USA halfen Freiwillige mit ihren Hunden beim Aufspüren der invasiven Gepunkteten Laternenträgerzikade und bewiesen,…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Biodiversität

Verschwinden häufige Arten aus einem Lebensraum, hat das grosse Konsequenzen für die Nahrungsnetze. Schutzmassnahmen sollten sich nicht nur auf…

Weiterlesen

  • Diverses

Drei Forscher der Eidg. Forschungsanstalt WSL haben die beliebtesten Pflanzenbestimmungsapps der Schweiz getestet und auf ihre Eignung für Monitorings…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Umwelt

Laut einer Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL und der Universität Darmstadt häuft sich wegen Reifenabrieb im Boden,…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Biodiversität

Eine neue Studie zeigt, dass eine die zufällige Anordnung von Baumarten die Funktion und Produktivität von Waldökosystemen optimieren kann.

Weiterlesen

  • Diverses

Nachdem zwei Männer im September 2023 illegal den ikonischen Bergahorn am Sycamore Gap in Nordengland gefällt hatten, wurden sie diesen Sommer zu vier…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Biodiversität

Im Rahmen des langjährigen DOK-Feldversuchs im Baselland erforschen und vergleichen Forscherinnen und Forscher die konventionelle Landwirtschaft mit…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Web-Tipp

Um die Trockenheitssituation in der Schweiz systematisch beobachten und vorhersagen zu können, haben das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Diverses
  • Biodiversität

2024 konnte die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz dank Beiträgen von Gönnerinnen und Gönnern die Landschaftspflege im Berggebiet mit 653'000 Franken…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Diverses
  • Maschinen und Geräte

Das Unternehmen Standley Black & Decker (SBD) ruft bestimmte Schubmäher und selbstfahrende Rasenmäher der Marke DeWALT zurück. Es bestehe…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Buch-Tipp

«Poesie des Vergehens – Vom vielfältigen Leben in einer toten Fichte» enthüllt in rund 120 Bildern die Geschichte eines Baumes, der am Ufer des…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Umwelt
  • Biodiversität

Ein neues Berechnungstool der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL zeigt, wo Pflanzenarten heute und in Zukunft vorkommen. Es stützt sich u. a. auf…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Biodiversität
  • Organisationen

In Seedorf BE haben Biber und Mensch gemeinsam mehr Raum für die Natur geschaffen. Dank der Bautätigkeit des fleissigen Nagers und der Kooperation von…

Weiterlesen

  • Diverses
  • App-Tipp
  • Umwelt

Am Weltbienentag vom 20. Mai war die Situation der Schweizer Bienen schlechter denn je: Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft sowie belastende…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Biodiversität

Die Aktion «Stunde der Gartenvögel» von BirdLife Schweiz lockte vom 8. bis 12. Mai wieder Interessierte zum Feldstecher, um Vögel im Siedlungsraum zu…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Umwelt

Der Klimawandel verschärft die Heuschnupfen-Situation in der Schweiz: Die Heuschnupfensaison verlängert sich, die Pollenkonzentration nimmt zu und…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Biodiversität
  • Veranstaltungs-Tipp

Die neue Sonderausstellung in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach thematisiert die Bedeutung von Bienen für die Natur.

Weiterlesen

  • Diverses
  • Umwelt
  • Organisationen

Anfang November 2023 hat die Jury von Guinness World Records bekannt gegeben, dass die Schweizer Firma Global Tree Project AG das grösste jemals aus…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Diverses

Seit 1985 wird der Petersplatz im Vatikan zu Ostern mit allerlei Blumenarrangements von niederländischen Floristen geschmückt, um der Heiligen Messe,…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Umwelt
  • Biodiversität

Die Gletscherschmelze hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensräume zahlreicher Lebewesen, die in Bächen leben, die von Gletscherwasser gespeist…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

dergartenbau 23/24/2025

Bioterra-Naturgartentag: Wasser in allen Facetten

Zukunftsgärtnerei florafutura: Mehr Vielfalt für Gärten im Klimawandel

Ueberlandpark: Ein Park hebt (sich) ab

Glückliches Paar: Baumreihe und Hecke
 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

Die Besten 2025
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60, Zürich

Die von Hochparterre prämierten Projekte, aus Architektur, Design, Landschaftsarchitektur werden in einer Ausstellung präsentiert. Öffnungszeiten: Di. bis So., 10 bis 17 Uhr, Do. 10 bis 20 Uhr; montags sowie 24./25. Dezember und 1. Januar geschlossen.

03.12.2025  –  04.01.2026
Messe Basel

Die Swissbau ist die führende Plattform der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft und verbindet physisch wie digital eine grosse Community an Experten und Entscheidungsträgerinnen. Nationale und internationale Unternehmen bieten einen ganzheitlichen Überblick über Innovationen, Trends und Lösungen der Bau- und Architekturszene.
Auszug aus dem Rahmenprogramm: 
Sa., 20. Januar 2026, 11 bis 12 Uhr: Expertentalk: Wie schaffen wir Schwammstadt im Bestand? 
Sa., 20. Januar 2026, 14 bis 15 Uhr: Zukunft Schwammstadt: Neue Strategien und Konzepte für einen klimaresilienten Siedlungsraum. 
Sa., 20. Januar 2026, 14 bis 15 Uhr: Keynote-Referat und Diskussionsrunde zum Thema «Sozialräumliche Aspekte in der Landschaftsarchitektur». 
Sa., 20. Januar, 15.30 bis 16.30 Uhr: Kühlung durch Grün – Fachvortrag von Sebastian Mühlemann (Experte für urbane Begrünungen) und Stefan Jack (Dozent an der BFH).
Weitere Infos und Tickets.

20.01.2026  –  23.01.2026
Messe Essen

Die Weltleitmesse des Gartenbaus ist der Treffpunkt der grünen Branche. Hier präsentieren Aussteller aus aller Welt ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Pflanzen, Technik, Floristik und Ausstattung. Keine andere Messe bietet so viel Pflanzenvielfalt und so viele Pflanzenneuheiten. Klimawandel und Nachhaltigkeit sind hier die bestimmenden Themen. Weitere Infos und Tickets.

27.01.2026  –  30.01.2026

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen

weitere Submissionen