Jährlich werden über 10‘000 Personen mit zeckenübertragenden Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Lyme Borreliose infiziert. Das verursacht massive Gesundheitskosten. Mit einer gezielten und nachhaltigen Bekämpfung der Zecken in endemischen und viel frequentierten Gebieten kann dieser Entwicklung Einhalt geboten werden.
Neue Strategie zur Bekämpfung von Zecken
Eine biologisch abbaubare Falle soll Zecken mit Lockstoffen anziehen und mittels pathogener Pilze abtöten. Sie soll eine namhafte Reduktion der Zeckenpopulation herbeiführen. Die einfache Konstruktion aus drei Komponenten ‒ Falle, Lockstoff und biologischer Gegenspieler ‒ ist effizient, nachhaltig, ökologisch und ökonomisch. Das geplante neue Produkt soll gezielt in öffentlichen Anlagen wie Vita-Parcours, Grillplätzen, Waldkindergärten, aber auch in Privatgärten eingesetzt werden. „Das Marktpotenzial dafür ist gross. Ich rechne mit bis zu 38 Millionen Fallen, die jährlich in Europa Absatz finden könnten. Als Vertriebspartner kommen kommerzielle Verteiler wie Gartencenter, aber auch Direktvermarktung in Frage“, meint der Preisträger Thomas Hufschmid.
Breit abgestützte Idee mit Potenzial für Start-up
Die Entwicklung der biologischen Zeckenfalle wird von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) sowie verschiedenen Stiftungen und Gemeinden unterstützt. Dem dreijährigen Projekt „Attract and Kill“ ging 2009 bis 2010 eine Machbarkeitsstudie voraus. Nun soll 2013 ein Start-up gegründet werden, um das Produkt auf den Markt zu bringen. „Erste Gespräche mit der Gründerorganisation Wädenswil, grow, haben wir bereits geführt. Ein Sitz bei grow würde uns die Nähe zur Wissenschaft sichern und wir wären in ein professionelles Netzwerk eingebettet“, so Dr. Jürg Grunder, Experte für biologische Schädlingsbekämpfung und Leiter der Fachstelle Phytomedizin. Er ist Mitgründer des geplanten Start-up.
Vier Preisträger aus 56 Business-Ideen
In Vertretung der Fachjury honorierte Rolf Schmidinger die Geschäftsidee als echte Innovation. Die technische Lösung, die Architektur und Funktionsweise der geplanten Falle ist bestechend aufgebaut. Weil für dieses Produkt keine vergleichbare Konkurrenzsituation und eine grosse Nachfrage besteht, sieht man die Implementierung des Business Plans als sehr realistisch.
Die Organisation SEF-Swiss, Social Entrepreneurship Foundation ist eine Plattform, um innovativ das Wissen, die Ressourcen und das unternehmerische Potenzial zusammen zu bringen. Dabei fördert SEF-Swiss Personen oder Teams, die mit innovativen Ideen unternehmerische Antworten für gesellschaftliche Fragestellungen suchen. In diesem Jahr beurteilte die Jury insgesamt 56 Businesspläne. Das Projekt „Attract and Kill“ von Thomas Hufschmid von der ZHAW in Wädenswil reüssierte.
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