Artikel

Die Techniker der TSGSO 12/14,

Die Techniker der TSGSO 12/14, Oeschberg, auf Studienreise: Gruppenfoto im «Grossen Garten» von Dresden.

Platz vor dem Bundesverwaltungsger

Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Die Stele macht auf die Öffnung des Pleissemühlgrabens im Jahre 1999 aufmerksam.

Der Spielplatz «Heiterer

Der Spielplatz «Heiterer Blick» ist ein Teil des «Grünen Bogens Paunsdorf», Leipzig.

Der «Grosse Garten» ist

Der «Grosse Garten» ist einer der beliebtesten Erholungsorte und die grüne Lunge der Stadt Dresden.

  • Aus- und Weiterbildung

Über die Wandlung von Brachflächen und Barockanlagen

In welcher Stadt hat Goethe gelebt und sich der Dichtkunst und dem Wein gewidmet? Während der Studienreise vom 26. bis 31. August 2012 besuchte die Technikerklasse der Gartenbauschule Oeschberg neue und alte Parkanlagen in Leipzig und Dresden.

Zum Start unseres Aufenthaltes in Leipzig besichtigten wir die ehemalige DDR-Stadt mit dem Velo. So erhielten wir einen Überblick über die Geschichte der Stadt. Leipzig wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Heute
stehen neben den alten Gebäuden neue, moderne Bauten, die erst in den letzten Jahren fertiggestellt wurden.

Ein erlebnisreicher Abend bot der Besuch in Auerbachs Keller. Hier hatte Goethe damals schon seine Abende verbracht. Da er den Keller so sehr liebte, widmete er ihm ein ganzes Kapitel in seinem Werk «Faust».

«Grüner Bogen Paunsdorf» in Leipzig

Ein Schlüsselprojekt des Grünen Rings – das grösste Projekt der Freiraumentwicklung im Leipziger Nordosten – ist der «Grüne Bogen Paunsdorf». Im 120 ha grossen Landschaftsraum um die Siedlung «Heiterblick» entstehen zur Attraktivitätssteigerung ein Bürgerpark mit See, ein Sportpark sowie weitere Spiel- und Freizeitangebote in Verbindung mit neuartigen Naturschutzprojekten.

Das Paunsdorfer Wäldchen sowie Brachflächen, früher militärisch und landwirtschaftlich genutzt, werden im Parkring eingebunden. Das Gestaltungskonzept sieht dabei eine von Baumreihen begleitete Promenade rund um das Plattenbau-Wohngebiet vor, die zu den Aussichtsplattformen und Freizeitbereichen führt.

Das Gesamtprojekt wurde vom Büro für Landschaftsarchitektur Häfner/Jiménez, Berlin (D), geplant. Sie gewannen 2000 den Gestaltungswettbewerb. Für das
Naturschutzkonzept zeichnet das Büro poserplan, Bad Gandersheim (D), verantwortlich. Seit Planungsbeginn (1999) werden die Bürgerinnen und zukünftigen Benutzerinnen in das Projekt eingebunden. Der Spatenstich für die erste Etappe erfolgte im Jahr 2001. In einer ersten Etappe wurde die Terrasse Bürgerpark gebaut, die im Jahr 2004 der Bevölkerung übergeben werden konnte.

Gleichzeitig initiierte die Stadt Leipzig ein Beweidungsprojekt für 35 ha Brachflächen. Dies dient vor allem einer nachhaltigen Gehölzregulierung und bremst den Wildwuchs in den Rasenflächen. Zudem wurden nicht nur Nutz-, sondern auch Erlebnisräume geschaffen. Die Pflege übernahmen zunächst Heckrinder, die später jedoch durch «effizientere» Wasserbüffel (14 Stück) ersetzt wurden. Zudem weiden auf dem Areal zehn Wildpferde. 2005 wurde der Rundweg um das ehemalige militärische Manövergelände eingeweiht, das heute von seltenen Tierarten besiedelt wird. Ein Beispiel ist der Moorfrosch, der sich zur Laichzeit blau verfärbt.

Engagierte Jugendliche aus Paunsdorfer Schulen und Vereinen mischten sich aktiv in den Planungs- und Realisierungsprozess ein, um einen eigenen Jugendtreff zu erhalten. Dieser wurde 2005 fertiggestellt und beinhaltet eine Feuerstelle, einen Unterstand und eine Lärmschutzwand, die in regelmässigen Abständen durch Sprayercontests verschönert wird.

2011 begann man mit dem Bau des Landschaftssees, einer weiteren Etappe im «Grünen Bogen Paunsdorf». Der Nordteil wurde Anfang 2012 fertiggestellt und seither laufen die Bauarbeiten für den Südteil des Sees. Die gesamte Wasserfläche dehnt sich schliesslich auf 1,4 ha aus. Insgesamt wird ca. 75 333 m3 Aushubmaterial anfallen, wie die Berechnungen ergaben, das zur Modellierung von zwei Hügeln an Ort verwendet wird.

«Grosser Garten» in Dresden

Die derzeit grösste Parkanlage der Stadt Dresden wurde ab 1676 auf Wunsch des Kurprinzen Johann Georg III angelegt und diente anfänglich als kurfürstlicher Jagdgarten. Später folgten Parkerweiterungen, sodass die Anlage heute einen annähernd rechteckigen Grundriss mit einer Fläche von ca. 1,8 km2 aufweist.

Im Zentrum des Parks befindet sich ein bedeutendes Bauwerk, das nach einem Entwurf vom sächsischen Oberlandesbaumeister Johann Georg Starcke für den damaligen Kurprinzen um 1680 errichtet wurde. Das Palais diente als Lusthaus für die Festlichkeiten des Dresdner Hofes. 1683 wurde die Anlage im französischen Stil als Ebenengarten umgestaltet. Drei Längsalleen und eine Querallee bilden das Wegenetz. Im Schnittpunkt der Querallee und der Hauptallee steht das Palais.

Das Palais diente dem Adel nicht als Wohnraum, sondern einzig um den sommerlichen Vergnügungen nachzukommen wie Theater, Musik und Schauspiel. Das vielleicht wichtigste geschichtliche Ereignis fand im Jahre 1719 statt. Kurprinz Friedrich August von Sachsen heiratete die Erzherzogin von Österreich. Zwischen 1841 und 1945 diente das Palais als Ausstellungsort für sakrale Bildwerke.

Seit der Erweiterung im 19. Jahrhundert (neue Wege, Sitz- und Spielplätze) präsentiert sich der «Grosse Garten» zum Teil als ein Englischer Landschaftsgarten. Er wurde zu einem Landschafts- und
Erholungspark und seit 1814 ist der Park auch für die Bevölkerung zugänglich.

Zerstörung und Wiederaufbau

1945 wurde das Palais durch Luftangriffe komplett zerstört. Alle Kunstschätze, die sich darin befanden, verbrannten. In den Nachkriegsjahrzehnten wurde eine Stiftung gegründet, die den Wiederaufbau des Palais zum Ziel hat. Das Gebäude wurde aufwendig restauriert und neu aufgebaut, sodass heute, von aussen betrachtet, von der einstigen Zerstörung nichts mehr zu sehen ist. Im Innern des Palais dauern die Restaurationsarbeiten jedoch noch an. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der wunderschöne Mittelpunkt des «Grossen Gartens» wieder in alter Pracht erstrahlen kann.

Heute sind dem regen Treiben im «Grossen Garten» keine Grenzen gesetzt. Kanu fahren auf den zahlreichen Gewässern, Inlineskaterinnen fahren durch die Wälder und auf den Wiesen finden gemütliche Picknicks statt. Der Park lädt Anwohner-innen und Besucherinnen ein, das Angebot individuell zu nutzen.

Speziell zu erwähnen ist die kulturelle Vielfalt, die der Park zu bieten hat. Oft werden in lauen Sommernächten Theaterstücke aufgeführt oder klassische Konzerte gespielt. Eine Augenweide sind auch die zahlreichen und einzigartigen Skulpturengruppen.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Aus- und Weiterbildung

Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Grünen Branche sind vielfältig, werden jedoch noch zu wenig genutzt. Mit der «bloom BOX» will nun JardinSuisse…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule…

Weiterlesen

  • Aus- und Weiterbildung

Der neue Abteilungsleiter Garten Unterhalt der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon (GBW) verfügt über einen facettenreichen Werdegang. Im Gespräch mit…

Weiterlesen

  • Branche
  • Wettbewerbe
  • Aus- und Weiterbildung

Vom 17. bis 21. September 2025 verwandelt sich die Bernexpo in eine Bühne für berufliches Können. Rund 1100 junge Berufsleute aus allen Sprachregionen…

Weiterlesen

  • Aus- und Weiterbildung

Am 8. September 2025 haben über 600 neue Studierende ihre «Startwoche» am Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW in Wädenswil…

Weiterlesen

  • Publikationen
  • Aus- und Weiterbildung

Das Zurich-Basel Plant Science Center hat eine Lerneinheit für Berufsfachschulen entwickelt: «Gartenbau im Klimawandel – Bestäuberfreundliches Design…

Weiterlesen

  • Branche
  • Aus- und Weiterbildung

Ein kostenloser Onlinekurs des EU-Projekts OrganicAdviceNetwork soll in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL die…

Weiterlesen

  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

Mitte August startet der neue Lehrgang zur Fachperson «Koordinator/-in Schwammstadt». Die Weiterbildung ist ein Angebot des Verbands Schweizer…

Weiterlesen

  • Umwelt
  • Biodiversität
  • Aus- und Weiterbildung

Vom 5. bis 10. Mai 2025 setzte die OST ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Energiewende. An den Standorten St. Gallen, Buchs und…

Weiterlesen

  • Pflanzenverwendung
  • Aus- und Weiterbildung

Die erste Masterclass «Gestalten mit Pflanzen» wurde erfolgreich abgeschlossen. Alle 24 Teilnehmenden legten ihre Diplomarbeit ab.

Weiterlesen

  • Weiterbildungsinstitutionen
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Umwelt
  • Biodiversität
  • Aus- und Weiterbildung

Alles auf die Nachhaltigkeit: sanu future learning bietet Weiterbildungen und Kurse im Bereich der Nachhaltigkeit und Biodiversitätsförderung.

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Aus- und Weiterbildung
  • Organisationen

Der im Dezember 2024 gegründete Verein für Gartenbautechnik Schweiz (VGTS) mit Sitz in Wetzikon setzt sich für die Förderung der beruflichen…

Weiterlesen

  • Pflanzenverwendung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Aus- und Weiterbildung

Das Gestalten mit Pflanzen ist die Königsdisziplin im Gärtnerberuf – hier setzt ein innovativer, berufsbegleitender Weiterbildungslehrgang an, der…

Weiterlesen

  • Branche
  • Aus- und Weiterbildung

Im Sommer präsentierte Österreich den neu geschaffenen Beruf Klimagärtner/-in. Ab Anfang 2025 können Interessierte den Beruf nun im Rahmen einer…

Weiterlesen

  • Aus- und Weiterbildung
  • Organisationen

Prof. Dr.-Ing. Antje Junghans wechselte als Institutsleiterin des Instituts für Facility Management der ZHAW 2023 an die OST. Nach nur einem Jahr…

Weiterlesen

  • Branche
  • Aus- und Weiterbildung

Der Deutsche Gartenbau verzeichnet im vergangenen Jahr einen Rückgang der Zahl der Auszubildenden. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) sieht die…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Aus- und Weiterbildung

«Dipl. Gartenbautechniker/-in HF» – zwei Absolventinnen und elf Absolventen erhielten ihre Diplome im feierlichen Rahmen.

Weiterlesen

  • Branche
  • Aus- und Weiterbildung
  • Organisationen

Die veränderten Kriterien in der Berufsausbildung, die künftige Ausrichtung der Schule sowie das geplante Bauprojekt Bührerhaus wurden für die…

Weiterlesen

  • Branche
  • Aus- und Weiterbildung
  • Organisationen

Heinz Hartmann wird ab dem 1. Mai 2024 neuer Leiter Bildung im Bildungszentrum Gärtner JardinSuisse Zürich (BZG) in Pfäffikon. Mit diesem Entscheid…

Weiterlesen

  • Branche
  • Wettbewerbe
  • Veranstaltungs-Tipp
  • Aus- und Weiterbildung

Am 10. September werden in Lyon die 47. Berufsweltmeisterschaften eröffnet und mit dabei ist die grösste Delegation des SwissSkills National Teams der…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

dergartenbau 17/2025

 

Zweites OHSymposium: Naturnahes Gärtnern für den Klimaschutz

Baumschulen: Studienreise in den Bundesstaat Oregon

Beruf Ranger/-in: Unterwegs im Auftrag der Natur

Gartenwerke: Inspiriert von der Lebendigkeit

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

160 Jahre Lorenz von Ehren: Symposium «Grün ist das neue Grau»
Baumschule Lorenz von Ehren, Maldfeldstraße 4, 21077 Hamburg

Die Baumschule Lorenz von Ehren feiert ihr 160-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Veranstaltungsprogramm vom 18. bis 20. September 2025 in Hamburg. Höhepunkt ist das Fachsymposium «Grün ist das neue Grau» am 18. September, bei dem hochkarätige Referenten aktuelle Fragen zur grünen Stadtentwicklung und Klimaanpassung diskutieren. Als Keynote-Speaker spricht Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif. Weitere Impulse kommen u. a. von Landschaftsarchitekt Martin Schmitz (Atelier Loidl), Prof. Dr. Jan Dieterle (Frankfurt UAS), Prof. Dr. Nadja Kabisch (Leibniz Universität Hannover) sowie Marco Schmidt (TU Berlin). Mit dabei sind auch Praxisexperten wie Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur) und Henning Breimann (Breimann & Cie.) Kostenbeitrag für das Symposium: 149 Euro.
Am 19. September gewährt die Von Ehren-Akademie praxisnahe Einblicke in ihre Fachseminare. Am 20. September lädt die Baumschule zum Tag der offenen Tür – mit Führungen, Maschinenvorführungen, Verkaufsständen und Street Food.
Programm und Anmeldung (bis 1. September 2025).

18.09.2025 09:00  –  21:00
Roots & Visions: Impulse für klimaresiliente Gärten der Zukunft

Symposium im Gartenatelier Domat/Ems: Fachvorträge, Diskussionen und Workshops zu nachhaltiger Gartengestaltung – von standortgerechten Pflanzkonzepten über bodenschonende Planung bis hin zur Rolle von Tieren und Menschen im Garten.
Tagungsgebühren (Inkl. Verpflegung) Fr. 160.–. Mitglieder GSS und Alumni Academy:: Fr. 130.–, Studierende und Lernende: Fr. 85.–.

19.09.2025 10:30  –  17:00
Bio-Zierpflanzen & -Kräuter, Nachhaltiger Gartenbau
​​​​​​​LVG Heidelberg, Diebsweg 2, Heidelberg

Fachveranstaltung mit Exkursion und Tagung. Am Dienstag, 30. September 2025 startet die Fachveranstaltung mit einer Betriebsbesichtigung bei Weilbrenner, gefolgt von einem weiteren Besuch beim DLR Rheinpfalz. Der zweite Veranstaltungstag widmet sich der Tagung. Themen sind u.a. «Wilde Stauden mit Mehrwert» (Susanne Spatz-Behmenburg), «Die Provence am Niederrhein» (Mareike van Adrichem), «Ganzheitliche Pflanzenstärkung über Kaltnebeltechnik» (Martin Schärtl) sowie «Bio-Stecklinge aus Portugal» (Mario Anderka). Neue Dünger auf dem Markt, das Projekt BioZierPVM und die Jungpflanzenkultur von Rosen sind Beiträge aus der Forschung. «Gemeinsam unterwegs in eine chemiefreie Zukunft» (Marcel Hoogland & Anke Philipp, Intratuin Nederland) sowie «Bio schmeckt einfach besser – LaBio’s einzigartige Vermarktungsstrategie» sind die abschliessenden Vorträge über Vermarktung.
Programm und Anmeldung (bis 22. September 2025): www.lvg-heidelberg.de

30.09.2025 13:00  –  01.10.2025 00:00

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen