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Stadt-Utopie – The Line

Die Regierung Saudi-Arabiens plant den Bau einer Bandstadt namens «The Line», die sich von der Küste über die Wüste bis zu den Bergen erstreckt, keine CO₂-Emissionen ausstossen soll und Vertical-farming betreibt. Ein scheinbar nachhaltiges Projekt – das Tausende von Menschen übergeht, so das Schweizer Nachrichtenportal watson.

Neom ist eine von der Regierung Saudi-Arabiens projektierte Planstadt mit angeschlossenem Technologiepark im Nordwesten des Landes, unweit des Golfs von Akaba sowie an der Küste des Roten Meeres. Die Stadt ist als Meilenstein in der Zukunftsplanung des Landes für die Ära nach der Ölförderung gedacht. 

Das in der kargen Provinz Tabuk vorgesehene Projekt «The Line», das von Neom am Roten Meer bis südlich der Stadt Tabuk angedacht ist, soll einst über neun Millionen Menschen beherbergen. Mit einer Grundfläche von 34 km², 170 km Länge, 200 m Breite und einer Höhe von 500 m wäre «The Line» im Vergleich zu anderen Städten mit ähnlicher Kapazität beispiellos. Dies soll jedoch den Fussabdruck der Infrastruktur verringern und eine nie zuvor gesehene Effizienz in den städtischen Funktionen schaffen.

Vom einen zum anderen Ende reise man mit einer Hochgeschwindigkeitsbahn in nur 20 Minuten. Strassen und einen Flughafen seien dafür nicht vorgesehen, dafür sollen Drohnen für das Wohl der Bewohner sorgen. Strom werde durch erneuerbare Energie erzeugt, Gemüse und Früchte autonom geerntet und die Bewohner können zu Fuss innerhalb von fünf Minuten Zugang zu allen benötigten Einrichtungen erhalten, heisst es in der Pressemitteilung des Kronprinzen Mohammed bin Salman.

Kronprinz Mohammed bin Salman stellte im Januar 2021 erstmals seine Idee der geradlinigen Stadt vor: «‹The Line› ist ein Projekt, das eine Revolution darstellt, bei der der Mensch an erster Stelle steht.» Welche Menschen damit gemeint sind, davon spricht der Kronprinz nicht. Womit er sich hingegen krönt: Das Projekt werde 380 000 Arbeitsplätze schaffen und den Tourismus ankurbeln. Bislang kennt man den Tourismus in der umliegenden Region aber nur auf der anderen Seite des Roten Meers – in Ägypten.

Die Aktivistein Alia Hayel Aboutiyah al-Huwaiti ist allerdings davon überzeugt, dass das Projekt nicht für die Menschen von Saudi-Arabien gebaut werde, sondern für Touristen mit Geld. Der Kronprinz hingehen sieht in seinem Projekt viel mehr als nur eine Touristenattraktion, er nennt es die «Revolution des urbanen Wohnens» – mit verbesserter Infrastruktur, fehlenden privaten Verkehrsmitteln, erneuerbarer Energie und (so gut wie) keiner Umweltbelastung. Eine Stadt wie aus dem Märchenbuch. Doch es gibt auch eine Kehrseite. Ein Zuhause für die Ureinwohner werde es bestimmt nicht, meint die Aktivistin. Die Region ist zwar wenig bekannt, doch sie ist keineswegs ein sandiges Nirgendwo. Bis vor kurzem wurde die karge Landschaft im Norden Saudi-Arabiens von schätzungsweise 20 000 Beduinen besiedelt.

«The Line wird sich den Herausforderungen stellen, vor denen die Menschheit heute im urbanen Leben steht, ein Licht auf alternative Lebensweisen werfen. Wir können die Lebens- und Umweltkrisen, mit denen die Städte unserer Welt konfrontiert sind, nicht ignorieren und Neom ist führend bei der Bereitstellung neuer und kreativer Lösungen. Neom leitet ein Team der klügsten Köpfe in Architektur, Ingenieur- und Bauwesen, um die Idee nach oben zu bauen zu verwirklichen». So die königliche Hoheit Mohammed bin Salman, Kronprinz und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Neom Company.

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Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
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Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

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