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Letzte Handgriffe am Wettbewerbsga

Letzte Handgriffe am Wettbewerbsgarten vor den Augen des Publikums in der Churer Altstadt.

Kevin Häuptli und Adrian

Kevin Häuptli und Adrian Schneider (links) holten sich den Titel bei den Ostschweizer Regionalmeisterschaften. Sie werden gemeinsam mit dem zweitplatzierten Team an der Schweizer­meisterschaft im Rah

Die Teilnehmer gingen

Die Teilnehmer gingen

Experten im Einsatz: Geprüft

Experten im Einsatz: Geprüft wird die Massgenauigkeit.

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Ostschweizer Gärtner messen sich

Anlässlich der Ostschweizer Regionalmeisterschaften am 14. April 2012 stellten junge Landschaftsgärtner ihr Können unter Beweis. Mitten in der Churer Altstadt bauten sie in Zweierteams kleine Gärten, die von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern bewundert und von Fachexperten beurteilt wurden.

In der Churer Altstadt herrscht dichtes Gedränge. Aus den Gassen dringen an diesem Samstagnachmittag Mitte April ungewohnte Geräusche. Mit Setzeisen und Fäustel werden emsig Mauersteine bearbeitet und Pflästerungen sorgfältig angeklopft. In Zweierteams organisiert, bauen insgesamt 21 Landschaftsgärtner und eine Landschaftsgärtnerin mitten in der Stadt temporäre Gärten. Anlass dafür ist die zweijährlich durchgeführte Regionalmeisterschaft der Ostschweizer Landschaftsgärtner, die erstmals im Kanton Graubünden stattfindet. Sie ist zugleich die Qualifikation für die Schweizermeisterschaft.

Ein Garten auf neun Quadratmetern

Als Organisator des Wettbewerbs zeichnet der Unternehmerverband der Gärtner, JardinGrischun, eine Regionalsektion von JardinSuisse, verantwortlich. Zu den Teilnehmenden gehören auch Teams von Jardin Suisse Ostschweiz sowie JardinSuisse Thurgau.

Der Startschuss für die Arbeiten fällt um acht Uhr früh. Ein Grundrissplan mit Vermassung und Höhenangabe, ausgearbeitet von der «Fachgruppe Landschaft Ostschweiz», dient den jungen Landschaftsgärtnern als Vorgabe. Das Ziel: In exakt acht Stunden soll aus dem bei jedem Arbeitsplatz vorgängig bereitgestellten Material ein möglichst perfekt ausgeführter Garten entstehen. Dieser muss mit einer kleinen Sandsteinmauer sowie einem gepflästerten Wegstück mit integriertem Holzsteg bestückt sein und enthält eine kleine Rollrasenfläche. Für die Bepflanzung stehen ein Photinia-Bäumchen, Hyazinthen, Blaukissen, Kap-Körbchen sowie Steinbrech bereit. Nach einer kurzen Besprechung kanns losgehen: Mit sicheren Handgriffen machen sich die Teilnehmenden, alle in grüne
T-Shirts gekleidet, ans Werk. Die meisten von ihnen arbeiten anlässlich des Wettkampfs zum ersten Mal zusammen. Das Tempo ist hoch, die Junggärtner gehen mit grosser Konzentration und viel Motivation an ihre Aufgabe. So sind die ersten Gärten bereits lange vor dem offiziellen Ende fertiggestellt, Besen und Bürsten sorgen für den letzten Schliff. Punkt vier Uhr ist für alle Schluss, und schon erscheinen die Fachexperten, um die Gärten nach verschiedenen Kriterien zu bewerten. Nebst der fachlichen Ausführung werden auch Faktoren wie die Teamarbeit oder die detailgetreue Umsetzung des Plans gewichtet. Auch wenn die Vorgaben für alle exakt die gleichen waren, sieht jeder Garten etwas anders aus, spiegelt sich doch die Arbeitsweise der Ausführenden darin.

Positives Echo

Den ganzen Tag über blieb Chur glücklicherweise entgegen der Wetterprognosen von Regen verschont. Dies war nicht nur für die Teilnehmenden angenehm, sondern wirkte sich auch positiv auf die Zuschauerzahlen aus. Während viele Leute den Anlass zufällig im Vorbeigehen besuchten, waren andere extra angereist und kehrten immer wieder zurück, um die Fortschritte zu begutachten und zuzuschauen, wie alles Gestalt annahm. In Scharen schauten sie über die Gartenränder, verglichen, fachsimpelten und fieberten regelrecht mit. Der Gärtnerberuf stand im Rampenlicht und präsentierte sich einer breiten Öffentlichkeit. Bewusst wurde als Standort für den Anlass die prominente Lage in der viel frequentierten Churer Altstadt ausgesucht. Hörte man sich bei den Besuchern um, war das Echo durchwegs positiv. Viele von ihnen nahmen sich die Zeit, die Gärten im Detail anzuschauen und bewiesen dabei ein gutes Urteilsvermögen. Für die Churerin Brigitta Michel, Mitinitiantin des Garten-Festivals Haldenstein, war beim optischen Vergleich der Gärten klar, dass ihr Favoritenteam Nr. 8 siegen musste, und sie sollte recht bekommen. Team 8, bestehend aus Adrian Schneider und
Kevin Häuptli, machte tatsächlich das Rennen. Die beiden versicherten anlässlich der Rangverkündigung, dass sie an der kommenden Schweizermeisterschaft am Oeschberg für die Ostschweiz ihren vollen Einsatz geben werden.

Norbert Schaniel, Präsident von JardinGrischun, zog eine positive Bilanz: «Anhand der Regionalmeisterschaft konnten wir der Öffentlichkeit zeigen, was für ein schönes Handwerk wir ausüben.» Er erwähnt, dass hinter der Organisation des Wettkampfs viel Vorbereitungsarbeit stecke. Besonders die Logistik für die Anlieferung des Materials wollte mitten in die Altstadt bis ins letzte Detail geplant sein.

Weltweiter Wettbewerb

Die in Chur erst- sowie zweitplatzierten Teams der Regionalausscheidung der Landschaftsgärtner Ostschweiz dürfen am 27. und 28. Juni 2012 auf dem Oeschberg an der von JardinSuisse sowie von der Messeleitung der öga organisierten Schweizermeisterschaft der Landschaftsgärtner teilnehmen. Die dort erkorenen Sieger wiederum bekommen die Chance, sich 2013 an den «WorldSkills Competitions» in Leipzig mit Berufskollegen aus aller Welt zu messen.
Die Stiftung «SwissSkills», bei der auch JardinSuisse beteiligt ist, unterstützt die Berufsverbände bei der Durchführung von Meisterschaften. Sie sieht darin eine Chance für hochqualifizierte Berufsleute, sich zu betätigen und fachlich weiterzuentwickeln.C. Zollinger
Links: www.swiss-skills.ch, www.jardinsuisse.ch

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