Die vielen Namen des Absteckeisens: Wie unterschiedlich das einfache, aber bedeutende Werkzeug genannt wird, hat eine Umfrage gezeigt

1 | Einführung: Ausbilder Mario Tomasek stellt sich vor. Der Oberösterreicher ist erfahren in der Schulung von Pflasterbaumassnahmen und erklärt, wie man Absteckeisen richtig einsetzt und die Schnüre daran fixiert.

2 | Schnurnägel und Schutzkappen: Der Schnurnagel wird locker zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten. So bekommt man ein Gefühl, wie der Nagel in den Boden zieht oder ob er auf Hindernisse trifft. Auf diese Weise lassen sich auch Aussagen über den Verdichtungsgrad des Untergrundes machen.

Tomasek setzt Schutzkappen ein, um die Eisen besser sichtbar zu machen.

3 | Schnüre und Mastwurfknoten: Als Bespannung verwendet Tomasek nässeunempfindliche, 16-fach geflochtene, 2 mm starke Polypropylenschnur mit Kern.

Mithilfe eines Mastknotens wird die Schnur am Eisen befestigt.

4 | Wasserwaage und Gefälle: Mithilfe des Zeigefingers lassen sich 2 bis 2,5 % Gefälle relativ leicht abschätzen. Mit dem Doppelmeter/Gliedermeter geht es genauer.

Mit einer präzisen Wasserwaage wird die Absteckung ausgerichtet. Und zwar vom Eisen weg.

5 | Spann- und Sicherungsknoten: Am Ende der Abstecklinie wird ein Spannknoten ausgeführt, indem die Schnur einmal um das Eisen herumgeführt wird. Das freie Ende wird unter die Schnur gezogen. Die Schnur muss so stark gespannt werden, dass sie «singt».

Vorsicht: Die Schnur immer so halten, dass man sie auch stets loslassen kann.

6 | Ecken abstecken: Die Schnüre sollten sich im Kreuzungsbereich nur knapp überlagern, denn durch ihre Dicke ergibt sich ein Fehler von nahezu 4 mm.

Die Absteckeisen für die Ausbildung von Eckbereichen werden nach aussen geschlagen, um die Arbeitsfläche frei zu halten.

7 | Winkel ausbilden: Ein verstellbarer Bauwinkel hilft, unterschiedliche Winkel auszubilden. Rechte Winkel lassen sich mit allerlei Hilfsmitteln herstellen, z. B. mit einer Dämmstoffplatte.

Geübte Pflasterer können den rechten Winkel auch durch Fluchten über die Schnur abschätzen.

8 | Pflastern und Höhen: Der erste Pflasterstein sollte 5 bis 10 mm über der Schnurhöhe liegen, bevor er versetzt wird.

Die Schnüre müssen 2 bzw. 4 mm unterpflastert werden, um die Dicke der Schnüre auszugleichen.

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Kleine Absteckschule – Beitrag zu How to do: Pflasterflächen

Das Abstecken von Flächen gehört zu den Basisaufgaben jeder Belagsarbeit. Mithilfe von Pflasternägeln wird ein sogenanntes Schnurgerüst erstellt. In einer «kleinen Absteckschule» haben wir zusammen mit dem österreichischen Pflasterermeister Mario Tomasek die einzelnen Arbeitsschritte in Form von Tutorials (Bilder sind verlinkt) dargestellt. 

Wer sich mit irgendeiner Art von Belagsflächen beschäftigt, muss sich erst einmal mit dem Abstecken auseinandersetzen. Das System aus Pflasternägeln (unterschiedlicher Name siehe S. xx) und Maurerschnur bildet die Begrenzung des geplanten Belages. Ausserdem legt das Schnurgerüst bereits Gefälle, Höhen und Winkel fest, sodass die Belagsarbeiten schnell und präzise durchgeführt werden können – ganz besonders im Pflasterbau. Damit die Fläche am Ende genau so liegt, wie sie geplant wurde, muss auch das Schnurgerüst sorgfältig ausgeführt werden. Die folgenden Tutorials mit Mario Tomasek können über den QR-Code und die Smartphonekamera leicht aufgerufen werden. Sie eignen sich damit besonders gut als Anschauungsmaterial für die Ausbildung.

 

Die vielen Namen des Absteckeisens

Dass Werkzeuge in den verschiedenen Regionen einen eigenen Namen tragen, weiss man. Besonders betroffen davon ist jener 80 bis 140 cm lange und 14 bis 22 mm starke, angespitzte Stahlstab, der im Fachhandel als «Absteckeisen» oder «Schnurnagel» gehandelt wird. Das Eisen wird mit dem Hammer eingeschlagen und ermöglicht in Kombination mit Maurerschnur, auch auf festerem Untergrund die Pflasterfläche zu markieren.

Wie unterschiedlich das einfache, aber bedeutende Werkzeug genannt wird, hat eine Umfrage gezeigt, die wir seinerzeit unter unseren Leserinnen und Lesern gemacht hatten. Mithilfe der folgenden Synonymliste sollten sich auch Mitarbeitende aus unterschiedlichen Regionen verständigen können. Das Absteckeisen heisst nämlich auch: Aussteckpicket (CH: Ussteckpigge), Baueisen, Eisen (südd.: Eise), Eisennadel, Erdnagel, Planienagel, Pflasternadel, Pflasternagel, Picke, Picket, Pin, Pinn, Schnureisen (CH: Schnurise), Schnurnagel, Schnurpin, Schnurpinne, Schnurstange, Stichel, Sticken oder Sticksel. In Frankreich ist das Absteckeisen übrigens mittlerweile aus Kunststoff. Denn wenn Absteckeisen in Stromkabel geschlagen werden, kann es zu tödlichen Unfällen kommen. Tjards Wendebourg

Aktuelle Ausgabe

dergartenbau 19/2025

Gestalten mit Gehölzen: Ein Strauss voller Bäume

130 Jahre – Betriebsjubiläum: Salathé Rentzel Gartenkultur AG

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Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

Schweizer Baumtagung 2025
Casino de Montbenon, Lausanne

Die Stadt Lausanne veranstaltet in Zusammenarbeit mit der VSSG-Arbeitsgruppe «Bäume» der Vereinigung Schweizer Gartenbauämter und Stadtgärtnereien (VSSG) die Schweizer Baumtagung 2025 – Baumbestand, unterirdische Infrastruktur, Wurzeln und Klima. Preise der Tagung (inklusive Mahlzeiten): Mitglieder VSSG und BSB: Fr. 240.–, Studierende: Fr. 190.–, Nicht-Mitglieder: Fr. 290.–. Anmeldung (bis 15. Oktober 2025) an: Geschäftsstelle der VSSG, Stephanie Perrochet, info@vssg.ch

07.11.2025
Fachbewilligung zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln

Zweitägiger Praxiskurs in den Bereichen Sportanlagen, Umgebung von Wohn-, Gewerbe- und öffentlichen Bauten sowie Bahnanlagen zur Vorbereitung auf die Fachbewilligungsprüfung. Prüfung: 18. Dezember 2025. Kurskosten: Fr. 650.–, Prüfungsgebühr: Fr. 250..
Anmeldung drei Wochen vor Kursbeginn: ekoehler@sanu.ch

13.11.2025 00:01  –  14.11.2025 00:00
Erholungswälder
OST, Campus Rapperswil-Jona

Mit dem Weiterbildungskurs werden Kompetenzen zur Konzeptionierung und Gestaltung von Erholungswäldern und zu einer Waldbewirtschaftung im Fokus der Erholungsnutzung und des Naturerlebnisses erworben. Vertieft behandelt werden die Aspekte Waldästhetik, Umweltpsychologie, Erholungsinfrastruktur, Orientierung und Besucherlenkung, Freiraum- und Erholungsplanung, Planungsprozesse, Bedürfnisse, Partizipation, Synergien und Konflikte mit anderen Waldnutzungen, sowie rechtliche und ökonomische Aspekte des Erholungswaldes. 
Acht Präsenztage, jeweils Freitag und Samstag, verteilt auf vier Module. Die Kurskosten belaufen sich auf Fr. 2500.-.
Informationen und Anmeldung (bis 13. September 2025).

14.11.2025

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