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Historische Gärten und Gesellschaft

Die Erhaltung von Gärten zur Erinnerung oder zum Andenken ist so alt wie die Gartengeschichte selbst. Gestaltete Grünanlagen konnten bereits kurz nach ihrer Vollendung aus geschichtlichen oder künstlerischen Gründen zu einem Denkmal werden. Im kürzlich erschienen Buch «Historische Gärten und Gesellschaft» spielt die Bewahrung von Gärten als Kulturdenkmale eine wesentliche Rolle. Über 50 Autoren – darunter Kunsthistoriker, Philosophen, Mediziner, Ökonomen, Umweltforscher und Rechtswissenschaftler – haben ihre Aufsätze zu dem Werk beigesteuert und liefern interdisziplinäre Erkenntnisse und Impulse für ein neues Nachdenken über den sorgsamen Umgang mit gestalteter Natur.

Die Gärten waren immer Orte heiterer Geselligkeit, Bildung oder geruhsamer Erholung. Tradition und Fortschritt dieser Anlagen gehen in der Kulturgeschichte einher mit einem Wandel des Naturverständnisses, mit der Darstellung von Gesellschaftsmodellen und einem steten Bildungsanspruch. Sie sind zudem äusserst wertvolle Orte der Biodiversität, der Ökosystemleistungen, der Freizeit und Umweltbildung. 

Im gerade erschienen Buch «Historische Gärten und Gesellschaft» spielt die Bewahrung von Gärten als Kulturdenkmale eine wesentliche Rolle. Beispielhaft werden die Entwicklungen und Arbeiten im Rheinpark in Düsseldorf, in den historischen Gärten Potsdams, im Schlosspark Altenstein in Thüringen, im Botanischen Garten in Kopenhagen, in den Willi Neukoms Gärten der ETH Zürich sowie in der Kulturlandschaft Sintras in Portugal vorgestellt.

 In seinem Aufsatz «Pflege im Gärtnerberuf – eine neue alte Königsdisziplin?» fordert der Landschaftsplaner und Gartendenkmalpfleger Holger Schulz, dass im Garten- und Landschaftsbau der Fokus nicht mehr in erster Linie auf die Gestaltung und den Neubau von Anlagen gelegt werden solle. Denn: «Insgesamt verdeutlicht sich ein starker Bedeutungszuwachs für die Pflege in der gärtnerischen Branche mit allen Facetten. (...) Der Wandel vom Pflegegärtner zum Freiflächenmanager oder eines Baumpflegers zum ‘Baumdoktor‘ kann das Image dieser Berufe heben und sie für den Nachwuchs interessanter machen. Auch müssen innovative Vermittlungswege gefunden werden, damit altes und neues Wissen an die nächsten Generationen weitergegeben werden können, besondere hinsichtlich der fachgerechten (Gartendenkmal-)Pflege …»

Das Buch beschäftigt sich aber nicht nur mit der Bewahrung und Nutzung historischer Gartenanlagen. Es geht zugleich darum, welche Wirkung sie auf die Menschen haben und wie sie von diesen wahrgenommen werden und wie die Gesellschaft mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe übernehmen kann. 

Historische Gärten und Gesellschaft. Generaldirektion der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten (Hrsg.) Umfang 432 Seiten, Format 21 x 28 cm, 235 Abbildungen, Hardcover. Preis: 29,90 Euro. Schnell & Steiner Verlag, Regensburg, 2020. ISBN 978-3-7954-3535-6

 

 

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Fachtagung des Kompostforums Schweiz mit Referaten, Workshops und Besichtigung einer Ausstellung an der ZHAW Wädenswil. Prof. Dr. Matthias Erb (Universität Bern, Boum AG) berichtet über neue Erkenntnisse aus der Pflanzenkommunikation. Alex Mathis (Dipl.-Ing. FH, ZHAW) beleuchtet das Thema «Kompostieren fürs Klima». In einem Workshop der Bionika AG und des Kompostforums Schweiz kann die Kompostqualität direkt überprüft werden. Eine Führung durch die Ausstellung «Bodenwelten» rundet das Programm ab. Ergänzt wird die Tagung durch aktuelle Beiträge aus der Pflanzenkohleforschung von Fredy Abächerli (Bionika AG) und Samira Furrer (ZHAW) sowie einem Einblick ins Projekt «Bauerngarten in Schulen» vom Verein Bildungs- und Schulgärten Schweiz.

Die Teilnahmegebühr beträgt CHF 190.– für Mitglieder des Kompostforums Schweiz bzw. CHF 240.– für Nichtmitglieder. Anmeldung (bis10. August 2025) www.kompost.ch, forum@kompost.ch  

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