Der «Cercle des oiseaux» (dt. Kreis der Vögel), in Lausanne ist eine kreisrunde Installation an der Mündung der Vuachère in den Genfersee. Die Struktur dient als Lebensraum für Wasservögel und erlaubt Menschen zugleich, deren Verhalten aus respektvoller Distanz zu beobachten. Eine grosse Sitzstange überspannt das Ufer und hält die Tiere vom Trubel fern. Eine Insel bietet den Vögeln einen sicheren Rückzugsort und Platz für schwimmende Vögel. «Le cercle des oiseaux» stellt eine Analogie zur Windrose dar – ein Symbol für die ständige Bewegung des Windes. Die Form ermöglicht es den Vögeln, die Struktur bei allen Wetterbedingungen zu nutzen, da sie stets mit dem Schnabel im Wind stehen. Laut Jury erscheint das Gemeinschaftswerk von Landschaftsarchitekten, Architektinnen und Designern als beispielhaft für eine Architektur, die sich nicht aufdrängt, sondern begleitet; die nicht erobert, sondern bewahrt – ein Theater der Wildnis, errichtet im Bewusstsein, dass nicht alles uns gehört, aber alles uns betrifft.
Ebenso prämiert wurde die Fassade der Energiezentrale Unterfeld in Zug. Sie übersetzt den natürlichen Wasserkreislauf in Architektur: Regenwasser fliesst über die gestaffelten Eternittafeln, versickert im Boden und gelangt über einen Bach zurück in den Zugersee – Sinnbild für das Fernwärmenetz Circulago. In den Fassadenzwischenräumen wachsen Stauden und Gräser, die das Gebäude langfristig mit der Landschaft verweben. Laut Jury symbolisiert die Fassade auf eindrucksvolle Weise einen neuen, respektvollen Dialog mit Natur und Ressourcen.