Mit seiner hochwertigen Helleborus-Produktion für den Absatz im Fachhandel hat Daniel Willi aus Mosen LU bereits Erfolgsgeschichte geschrieben (vgl. dergartenbau 47/2013). Jetzt möchte der Endzwanziger einen weiteren Volltreffer landen. Als zweites Premiumprodukt bietet er den schweizerischen Gartencentern, Endverkaufsgärtnereien undclass="s1">Blumenfachgeschäften exklusiv die neue Hortensien-Serie ‘Kanmara’ an. Zwischen Ende April und Mitte August werden in der Schweiz 20 000 blühende Pflanzen dieser aussergewöhnlichen Hydrangea macrophylla verfügbar sein.
Extrastarke Schönheit
‘Kanmara’ – angepriesen mit dem Zusatz «Die Schöne» – ist eine Neuheit der Hydrangea Breeders Association (HBA) mit sehr grossen, edel gefärbten Einzelblüten in voluminösen, rundlichen Blütenbällen, die auf ausgesprochen starken Stielen über dem dunkelgrünen, rötlich angehauchten Laub stehen. Ein je nach Sorte anders ausgeprägter Verfärbungsprozess bewirkt, dass sich die über zwei Handflächen grossen Blütenbälle farblich immer wieder neu erfinden. Die Serie umfasst derzeit sechs Farbtöne: ‘Rosé’, ‘Flieder’, ‘Rosa’, ‘Pink’, ‘Champagner’ und ‘Weiss’ (grünes Laub). Nächstes Jahr wird auch ein tiefes Dunkelblau erhältlich sein (von dem es in diesem Jahr Kleinmengen im 19-cm-Topf gibt). Sowohl ‘Flieder’ als auch ‘Rosé benötigen in der Kultur eine spezielle Behandlung zur Blaufärbung und beim Kunden einen entsprechenden Hortensiendünger. Der ‘Kanmara’ werden gute Eigenschaften als Kübel- und Gartenpflanze attestiert, vorausgesetzt, sie trocknet im Toåpf nicht aus und überschüssiges Wasser kann abfliessen. Idealist ein halbschattiger, windgeschützter Standort. Die Pflanze gilt als winterhart, doch können die Knospen- und Blütenansätze bei Spätfrösten erfrieren.
An der IPM 2015 wurde ‘Kanmara’ von den HBA-Partnerbetrieben Heuger Gartenbau und Kötterheinrich vorgestellt. Beide Unternehmen haben Mutterpflanzenbestände aufgebaut und produzieren Rohware, mit der zurzeit sechs ausgewählte Produzenten in Deutschland, Frankreich Italien, der Schweiz und den Niederlanden beliefert werden. Diese bringen die 60 bis 70cm hohen Fertigpflanzen im einheitlich grauen, mit ‘Kanmara’-Schriftzug versehenen 23-cm-Topf mit eleganter Etikette auf den Markt, ergänzt durch ein Paket mit Verkaufsförderungsmaterialien für die wirkungsstarke Präsentation am Verkaufspunkt. In allen Ländern erfolgt der Absatz ausschliesslich an Endverkaufsbetriebe, in der Schweiz unter anderem über die Blumenbörsen.
Zweites Standbein
Willi, der seine Helleborus-Produktionsfirma vor drei Jahren in die Beck AG mit Sitz in Luzern integrieren liess, fand durch Anfrage seines Helleborus-Jungpflanzenlieferanten (Heuger) zu ‘Kanmara’. Das Produkt und die Idee der Exklusivität für den Fachhandel begeisterten ihn. «Da sehe ich Potenzial», so Willi. Weil eine Produktionsausweitung im Beck-Zweigbetrieb in Ballwil weder möglich war noch den Zielen der Beck AGentsprach, einigte man sich freundschaftlich auf eine Trennung. Zusammen mit Zierpflanzenkultivateurin Sandra Notter (Produktionsleiterin) und Betriebswirtschafterin Beatrice Stutz (Leiterin Zentrale Dienste) gründete Willi im April 2015 die Helleborus Plus AG, einen aufPremium-Topfpflanzen spezialisierten Produktionsbetrieb, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Produktvarianten anzubieten, die im Grosshandel nicht verfügbar sind. Das Angebot umfasst aktuellHelleborus/span>unter der Eigenmarke Fleur noble (mit viel Neuem in der Pipeline) sowie Hortensien. Produziert wird in Mosen (Hitzkirch) und im nahen Beromünster. Dort konnte das junge Leitungsteam 3000 m2/span>gedeckte Kulturfläche der Blumen Steiger AG pachten, die ihre Produktion eingestellt hat und sich jetzt auf Blumengeschäft, Gartenunterhalt und Friedhof konzentriert.
In Beromünster stehen Helleborus Plus Gewächshäuser und Folientunnels zur Verfügung. Die Einrichtung mit Ebbe-Flut-System samt Rezirkulation und zwei Düngerbecken (für Normalkultur und Blaubehandlung) passt. Kulturtechnisch begründet (späte Knospenreife) erfolgt die Treiberei von ‘Kanmara’ frühstens ab Woche 5. Alle zwei Wochen folgt ein neuer Satz mit starker, sieben- bis neuntriebiger Rohware aus Deutschland, die durchwurzelt im Endtopf eintrifft. Schattiert wird in den Häusern mit Tüchern auf Drahtseilen. Das wirke improvisiert, erlaube aber mehr Flexibilität, als wenn Farbe ausgebracht würde, erklärt Williund betont: «Für Qualitätsware brauchtsclass="s2">manchmal den komplizierteren Weg.» Deshalb werden die ‘Kanmara’ auch mit weitem Abstand zu kompakten, runden Pflanzen kultiviert und dafür bis zu zweimal gerückt, einem leichten Staucheprogramm unterzogen, mit einem Handsprühgerät punktuell nachgestaucht (die Durchtreiber), allfällige Seitentriebe werden ausgebrochen und die Stiele trotzclass="s3">ihrer Stärke zur Transportsicherheit gestäbt. Die Kastenanlage in Beromünster wurde abgerissen. An ihrer Stelle wird eine 1500 m2 grosse Schattenhalle errichtet, damit die Pflanzen ab Ende Mai in Freilandkultur abgehärtet werden können. Der letztjährige Probelauf mit 6000 ‘Kanmara’ war so erfolgreich, dass das Unternehmen jetzt aufs Ganze geht. Als Standardgrösse (80 % der Produktion) ist der 23-cm-Topf erhältlich, für den ein Endverkaufspreis ab 45 Franken empfohlen wird. In kleineren Mengen verfügbar sind ab Muttertag auch Pflanzen im 19-, 33- und 45-cm-Topf.
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