Anbieter von Erden übertrumpfen sich derzeit regelrecht bei der Torfersatzquote.
Diese Quote ist die Latte, an der wir alle neuerdings gemessen werden. Allerdings sollte sie nicht das alleinige Kriterium für die Qualität von Erden und Substraten sein. Die Richtlinien zur Torfreduktion z.B. in der Schweiz und Deutschland bringen auch mit sich, dass die Anzahl der Hersteller bzw. Anbieter torffreier Erden enorm zugenommen hat – vor allem aus Wirtschaftsbereichen, die nichts mit der klassischen Erdenproduktion zu tun haben. Dementsprechend gross sind die Unterschiede in der Qualität der auf dem Markt und im Handel angebotenen torffreien „Erden“.
Was heisst das konkret?
Grundsätzlich gilt für torfreduzierte und torffreie Erden und Substrate natürlich genau das Gleiche wie für klassische, torfhaltige Erden: Sie müssen gebrauchsfertig und an den jeweiligen Verwendungszweck angepasst sein sowie Kultur- und Anwendungssicherheit gewährleisten. Platt gesagt: Sie müssen funktionieren. Das heisst, dass man bei allen Bemühungen, den Torfanteil zu reduzieren, natürlich nicht die Qualität der Erden aus dem Auge verlieren darf. Schliesslich ist Erde die essentielle Grundlage für das Leben von Pflanzen.
Was ist die Herausforderung bei torfreduzierten Erden?
Hochwertige Erde zu mischen ist schon nicht einfach. Hochwertige, torffreie Erde zu mischen ist quasi die Königsdisziplin. Zum einen müssen mehrere Rohstoffe mit teilweise sehr unterschiedlichen Eigenschaften miteinander kombiniert werden, weil es derzeit keinen Rohstoff gibt, der allein die einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften von Torf 1 zu 1 ersetzen kann.
Die technische Verarbeitung und auch die Ausstattung der torffreien Erden mit Nährstoffen gestalten sich sehr anspruchsvoll und setzen ein hohes Mass an technischem, naturwissenschaftlichem und gartenbaulichem Know-how voraus. Zum anderen fällt mit Torf ein basisbildendes, ausgleichendes Element weg. Genau hier kommt frischer Naturton ins Spiel.
Welche Rolle spielt Naturton in Erden und Substraten?
Torf hat sehr gute Eigenschaften im Hinblick auf die Speicherung von Wasser. Je mehr Torf in einer Erde ersetzt wird, desto wichtiger ist ein hoher Anteil an Ton. Neben seinen hervorragenden Eigenschaften als natürlicher Wasser- und Nährstoffspeicher spielt Ton bei Erden vor allem seine ausgleichende, puffernde Wirkung aus. Fehlt diese verbindende Komponente in einer Erde, gestalten sich das Giessen und das Düngen deutlich schwieriger und aufwendiger.
Verändert sich für Hobbygärtner die Anwendung?
Das kommt auf die Erde an, die sie verwenden. So wie es bei torfbasierten Erden Unterschiede in puncto Zusammensetzung, Aufdüngung und Struktur gibt, unterscheiden sich natürlich auch torfreduzierte bzw. torffreie dahingehend. Auch hier gilt: Hochwertige Erden von einem spezialisierten Hersteller sind in der Regel bereits optimal auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmt, egal ob torffrei oder mit Torf. Torfreduzierte bzw. -freie Erden sollten Hobbygärtner am besten im Fachhandel kaufen, weil in solchen Erden langjährige Erfahrungen aus der gärtnerischen Praxis einfliessen, wie zum Beispiel bei unseren Erden von frux.
Müssen Hobbygärtner an ihrem Giess- und Düngeverhalten etwas ändern?
Beim Düngen spielt es eher eine Rolle, ob ich mit einer schwach gedüngten Vermehrungserde starte oder die Pflanzen gleich in eine stärker gedüngte Blumenerde mit Langzeitdünger setze. Auch die Art des enthaltenen Düngers – zum Beispiel organisch oder mineralisch – entscheidet mit, wann gedüngt werden muss. Beim Giessen ist es so, dass feiner strukturierte Erden das Wasser besser halten können, aber auch eher zu Staunässe neigen. Strukturreiche Erden leiten dagegen überschüssiges Wasser besser ab, sorgen für einen guten Luftwechsel im Wurzelbereich, müssen mitunter aber öfter gegossen werden. Von Vorteil ist es in jedem Fall, wenn die torfreduzierte bzw. torffreie Erde Ton enthält. Durch seine hohe Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe gibt er Anwendungssicherheit, zumal er die Pflanzen mit wertvollen Spurenelementen versorgt und verhindert, dass Nährstoffe durch Giessen oder Regen schnell ausgewaschen werden.
Was ändert sich für Händler?
Torffreie Erden eröffnen meines Erachtens Fachhändlern grosse Chancen. Durch die Dynamik der Klimaschutzdiskussion und die Auswirkungen auf Produkte und Sortimente sind viele Endverbraucher verunsichert und schätzen mehr denn je die Sachkenntnis des Fachhandels. Das muss aber nicht gleichzeitig mehr Beratungsaufwand bedeuten, wenn Händler torffreie Verkaufserden führen, die Mischungen enthalten, die sich schon jahrelang im Profigartenbau bewährt haben. Da wir bei der PATZER ERDEN GmbH alle Sparten des Gartenbaus bedienen, also Produktionsgartenbau, GaLaBau und Fachhandel, fliessen die hohen Qualitätsstandards und die Produktentwicklung in alle Bereiche ein. Das führt zu einer sehr positiven Wechselwirkung. Damit sind Hobbygärtner und Händler auf der sicheren Seite.
Zudem bieten wir bei frux Händlern die Topseller – also Blumen-, Gemüse-, Pflanz-, Trog- und Rhodoerde – sowohl torfbasiert als auch torffrei an. So können sie flexibel auf die jeweiligen Marktanforderungen reagieren. Aber auch unsere torfbasierten Erden enthalten schon heute mehr als die Hälfte Torfersatzstoffe.
PATZER ERDEN GmbH
Michael Bayer, Vertrieb Schweiz
bayer@patzer-erden.de
www.patzer-erden.de
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